Politik

US-Analyst schließt Abschuss von russischem Flugzeug durch IS aus

Lesezeit: 1 min
01.11.2015 01:04
Der US-Sicherheitsanalyst Charles Lister schließt aus, dass der IS das verunglückte russische Flugzeug über Ägypten abgeschossen hat. Die beste Luftabwehrwaffe des IS habe eine Reichweite von 3,048 und nicht 10.000 Meter Höhe.
US-Analyst schließt Abschuss von russischem Flugzeug durch IS aus

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Der US-amerikanische Sicherheits-Analyst Charles Lister schließt einen Abschuss des russischen Flugzeugs in Ägypten durch den IS aus. Nach Angaben von Lister, der zudem Nahost-Experte am Brookings Institution ist, ist die beste Luftabwehrwaffe, die sich im Repertoire des IS befindet, die SA-18 Igla Manpads. Diese hat eine Reichweite von 10.000 Fuß, also 3,048 Meter. Das meldet Lister per Twitter-Kurzmitteilung.

Deshalb bleiben nur noch zwei Alternativen übrig. Entweder es befand sich eine Bombe an Bord des russischen Flugzeugs, oder die offizielle Story stimme nicht, so Lister. Lister ist ein führender Experte zum Syrien-Konflikt und hat unter anderem ein Buch dazu verfasst, das als Standardwerk gilt.

Lister führt weiterhin an, dass die Platzierung einer Bombe durch den IS möglich, aber unwahrscheinlich sei, denn der IS arbeitet durchgehend mit der Streuung falscher Informationen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Terror-Miliz die Verantwortung für eine Aggression übernimmt, dessen Urheber sie nicht ist.

Lister bestätigt damit die Aussagen Russlands, wonach der IS aufgrund mangelnder waffentechnischer Ausrüstung nicht der Urheber des angeblichen Abschusses des Flugzeugs gewesen sein kann. „Was höher fliegt als etwa 4.500 Meter, ist für sie ziemlich sicher nicht erreichbar“, so der russische Militärexperte Igor Korotschenko.

Nach dem Airbus-Absturz auf der Sinai-Halbinsel haben die ägyptischen Behörden nun auch den zweiten Flugdatenschreiber gefunden. Das teilte das Luftfahrtministerium des afrikanischen Landes am Samstagabend mit. Die erste Black Box war etliche Stunden zuvor bereits entdeckt worden. Die Geräte sollen dabei helfen, den Hergang eines Flugzeugunglücks zu rekonstruieren. Beim Absturz eines russischen Passagierflugzeugs in Ägypten am Samstag waren Sicherheitskreisen zufolge alle 224 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Der Airbus A321 der kleinen russischen Gesellschaft Metrojet soll kurz nach dem Start vom Flughafen des Badeorts Scharm el-Scheich fast aus Reiseflughöhe praktisch senkrecht zu Boden gestürzt sein. Die Absturzursache war zunächst unklar.


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