Politik

Umfrage: Mehrheit der Ökonomen erwartet eher Nachteile durch Asyl-Bewerber

Die deutschen Ökonomen sehen die deutsche Asyl- und Einwanderungspolitik kritisch. Sie erwarten eher Nachteile als Vorteile. Zur Finanzierung der Kosten halten die Ökonomen eine höhere Neuverschuldung oder Steuererhöhungen für denkbare Varianten.
18.02.2016 00:56
Lesezeit: 1 min

Die Mehrheit der deutschen Wirtschaftsprofessoren einer FAZ-Umfrage sieht den gegenwärtigen Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland einer Umfrage zufolge kritisch. 40 Prozent der Befragten erwarteten von den Asylbewerbern eher Nachteile für das Land, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf eine gemeinsame Erhebung des Blatts mit dem Ifo-Institut. Vorteile würden lediglich 23 Prozent der rund 220 befragten Professoren sehen. Der Rest sei unentschieden.

56 Prozent der VWL-Professoren hält es demnach zur Integration der Asylbewerber mit niedriger Qualifikation für notwendig, den Mindestlohn für diese abzusenken. 37 Prozent lehnen dies ab. Die große Mehrheit der Ökonomen fordert der Umfrage zufolge eine bessere Sicherung der Außengrenzen des Schengen-Raums. Gleichzeitig warnen sie davor, auch nur temporär nationale Grenzen im Schengen-Raum zu schließen. Das würde hohe Kosten verursachen.

Auf die Frage, wie die Kosten für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge finanziert werden sollten, brachten 45 Prozent der Professoren Neuverschuldung ins Spiel, gefolgt von Steuererhöhungen (36 Prozent). Erst deutlich dahinter folgten die Optionen Reduzierung internationaler Zahlungen, Anhebung des Renteneintrittsalters (22 Prozent) und Kürzung der Sozialausgaben (21 Prozent). Andere Sparmaßnahmen oder Umschichtungen im Haushalt befürworteten 16 Prozent.

Im Vergleich mit der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik anderer Länder sehen die Professoren die deutsche Politik insgesamt kritisch. Mehrheitlich erwarten sie wirtschaftliche Nachteile. Die Politik der Briten und Franzosen wird als weniger nachteilig angesehen. Am besten schneidet in der Umfrage die Zuwanderungspolitik Kanadas und Australiens ab, die beide sehr stark nach der Qualifikation der Einwanderer gehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...