Politik

„Verleumdung“: Messi will gegen Offshore-Vorwürfe klagen

Lesezeit: 1 min
05.04.2016 00:51
Lionel Messi will juristische Schritte gegen die Medien prüfen, die seinen Namen im Zusammenhang mit der Affäre um die Panama Papers genannt haben. Messi und sein Vater sollen eine Offshore-Firma namens Megastar Enterprises zur Steuerhinterziehung gekauft haben.
„Verleumdung“: Messi will gegen Offshore-Vorwürfe klagen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Sport  
Steuern  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Anwaltskanzlei des argentinischen Fußballstars Lionel Messi will die Veröffentlichung von Messis Namen im Zusammenhang mit neuen Enthüllungen über Geschäfte in Steueroasen juristisch prüfen. Das bestätigte eine Mitarbeiterin der Kanzlei am Montag in Madrid. Der Fußballstar wolle die Medien verklagen, die seinen Namen im Zusammenhang mit der Affäre um die „Panama Papers“ genannt haben.

Die spanische Zeitung El Confidential hatte einen Artikel veröffentlicht, nach dem Messi eine Offshore-Firma in Panama gekauft habe, nur einen Tag nachdem er in Spanien wegen Steuerbetrugs über 4,1 Millionen Euro angeklagt wurde. Messi und sein Vater besitzen demnach seither die Hälfte einer Briefkasten-Firma namens „Mega Star Enterprises“.

Der Fußballer und sein Vater Jorge sollen allein zwischen 2007 und 2009 rund 4,1 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben und müssen dazu Ende Mai vor Gericht. Dazu sollen die Argentinier bereits ein Netz aus Offshore-Firmen in Uruguay und Belize genutzt haben. Zu den Vorwürfen sagte Messi damals, er unterschreibe alles, was sein Vater ihm sage – dieser sei für seine Finanzen zuständig. Sein Vater hat auch die volle Verantwortung übernommen und seinen Sohn für unschuldig erklärt, die spanische Staatsanwaltschaft fordert dennoch 22 Monate Haft plus Geldstrafe für den Fußballer.

Die Familie Messi reagiert erbost über die Panma-Enthüllungen und erklärte, die Firma namens Mega Star nie „benutzt“ zu haben, so El Confidential in einem weiteren Bericht. Die Besitzbeteiligung wurde damit jedoch nicht abgestritten.

Die Familie von Messi hat am Montagabend eine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt, dass Lionel Messi keine der in den Medienberichten vorgeworfenen Taten begangen habe. Die Vorwürfe, er habe ein neues Netzwerk zur Steuerhinterziehung und zur Geldwäsche geschaffen seien „falsch und verleumderisch“. Die besagte Firma sei zudem seit Jahren „inaktiv“.

Interessanterweise hat auch der spanische EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete die selbe Begründung genutzt, um die Vorwürfe aus den Panama Papers gegen seine Familie zu entkräften. Seine Frau sei zwar in die Briefkastenfirma verwickelt, diese sei jedoch seit Jahren inaktiv – und könne daher keinen Interessenskonflikt darstellen, so der Kommissar.

Die Erklärung der Familie Messi endet mit der Ankündigung, man habe eine Anwaltskanzlei damit beauftragt zu prüfen, ob rechtliche Schritte gegen die spanischen Medien möglich seien, die diese Nachricht verbreiteten.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...