Politik

AfD-Jugend will Jugendnetzwerk mit Russland aufbauen

Lesezeit: 1 min
24.04.2016 01:00
Die Jugendorganisationen der AfD und der Partei von Russlands Präsidenten Wladimir Putin ein Bündnis geschlossen. Die Bundesregierung zeigt sich beunruhigt. Die Ukraine warnt einen AfD-Funktionär wegen dessen Reise auf die Krim.
AfD-Jugend will Jugendnetzwerk mit Russland aufbauen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Kontakte der AfD nach Russland vertiefen sich. Vertreter der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) und der „Jungen Garde“ der Partei „Einiges Russland“ von Präsident Wladimir Putin hätten ein Bündnis beschlossen, berichtet der Spiegel.

JA-Chef Markus Frohnmaier sagte dem Nachrichtenmagazin: „Auf dem ganzen europäischen Kontinent werden eurokritische und souveränistische Bewegungen immer stärker“. Deshalb sei es für die Junge Alternative „selbstverständlich, diese Aktivitäten in einem neuen Jugendnetzwerk zu bündeln“. Da dürfe Russland nicht fehlen. In der Außenpolitik müsse Deutschland endlich „seine vitalen nationalen Interessen vertreten“, sagte Frohnmaier weiter.

AfD-Parteivize Alexander Gauland begrüßte das Bündnis: „Ich habe überhaupt keine Bedenken dagegen“, sagte er dem Spiegel. Er selbst habe sich auf einer Reise nach St. Petersburg mit dem kremlnahen Ideologen Alexander Dugin und einem persönlichen Referenten Wladimir Putins ausgetauscht.

Die Nähe der AfD zu Russland sorgt laut „Spiegel“ für diplomatische Verstimmungen auf Regierungsebene. So hat der Botschafter der Ukraine in Berlin, Andrij Melnyk, beim Auswärtigen Amt eine Protestnote eingelegt, weil Frohnmaier und der AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell ohne Erlaubnis der ukrainischen Behörden auf die von Russland annektierte Krim gereist seien.

„Eine illegale Einreise auf die Krim ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine gravierende Straftat“, sagte Melnyk dem Spiegel. Die Bundesregierung solle „alle notwendigen Schritte unternehmen, um eine solche Verletzung ukrainischer Gesetze in Zukunft zu unterbinden“.

In einer Woche will die AfD auf ihrem Bundesparteitag ein neues Parteiprogramm verabschieden. In mehreren Programmanträgen werden der Austritt Deutschlands aus der Nato und eine engere Bindung an Russland gefordert.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...