Finanzen

Sparkassen fürchten neuen Banken-Stresstest nicht

Lesezeit: 1 min
03.08.2016 00:12
Sparkassen, Volks- und Raffeisenbanken sowie kleine unabhängige Institute werden demnächst einem Stresstest unterzogen. Dieser ist weit strenger ausgerichtet als jener, den die europäischen Großbanken gerade bestehen mussten. Sorgen machen sich die Sparkassen nicht, sie pochen aber auf eine möglichst unbürokratische Umsetzung.
Sparkassen fürchten neuen Banken-Stresstest nicht

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem umfassenden Stresstest für Großbanken in Europa müssen sich auch kleinere deutsche Institute auf einen Belastungstest einstellen. Die Bundesbank will zusammen mit der Finanzaufsicht BaFin 2017 eine Niedrigzinsumfrage aus dem Jahr 2015 neu auflegen, erklärte die Bundesbank am Montag. „Wir wollen damit die Widerstandskraft der Banken und Sparkassen im Niedrigzinsumfeld überprüfen“, sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret der Deutschen Presse-Agentur. Die Umfrage zielt vor allem auf die rund 1500 Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie kleinere Privatbanken in Deutschland.

Der Stresstest fällt strenger aus als jener auf europäischer Ebene: Die Banken müssen sich in einem simulierten Niedrigzins-Umfeld bewähren – welches ja tatsächlich existiert. Die europäischen Großbanken hingegen wurden nicht unter Tiefzins-Bedingungen geprüft.

Bei den Sparkassen sieht man dem Test gelassen entgegen. Befürchtet wird allerdings, dass die Abfrage mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden sein könnte. „Es ist auch nachvollziehbar, dass die Deutsche Bundesbank in außergewöhnlichen Zeiten, wie wir sie jetzt gerade erleben, ganz besonders intensiv auf die Stabilität des gesamten Bankensektors schaut. Allerdings sollte aus unserer Sicht bei der Datenerhebung auf eine möglichst geringe bürokratische Belastung der Institute geachtet werden. So müsste bei der Abfrage der Grundsatz der Proportionalität stärker beachtet werden. Sowohl große Institute als auch kleine Institute haben den gleichen Umfrageaufwand zu bewältigen. Kleine Institute sind durch die regelmäßigen Meldeprozesse ohnehin schon sehr stark belastet“, sagte ein Sprecher gegenüber den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...