Politik

Syrien: US-Luftwaffe verweigert Türkei Hilfe gegen ISIS

Am Dienstag hat die Terror-Miliz ISIS in Syrien einen Angriff gegen die türkische Armee durchgeführt. Die Türken forderten von den USA aufgrund einer verbindlichen Vereinbarung Luftunterstützung gegen die Terror-Miliz. Doch die US-Luftwaffe soll das Hilfegesuch der Türken ignoriert haben.
31.08.2016 15:42
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Dienstag hat die Terror-Miliz ISIS pro-türkische Söldner und das türkische Militär im Westen von Dscharabulus angegriffen. Ein türkischer Panzer wurde von einer Panzerabwehrrakete getroffen, berichtet Reuters. Drei Soldaten wurden verletzt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Anadolu fand der Angriff von ISIS um 18 Uhr herum statt. Das türkische Militär kontaktierte die US-Luftwaffe in Incirlik, um Luftunterstützung gegen ISIS anzufordern. Doch die US-Jets ignorierten die Anfrage der Türken auf Hilfe gegen ISIS, auf die sich Ankara und Washington zuvor verständigt hatten. Die Amerikaner sollen die Türken eine Stunde lang hingehalten haben. Schlussendlich entschieden sich die Türken dazu, eigene Jets gegen ISIS einzusetzen.

Die US-Jets flogen hingegen drei Stunden später in das Kampfgebiet, bombardierten leere Landstriche und flogen zurück. „Die Amerikaner hatten uns versprochen, im Notfall US-Jets zur Unterstützung auszusenden. Doch sie kamen nicht. Wir haben eine Reihe von Verletzten. Es war ein Teil des Plans, dass die Amerikaner uns Hilfe gegen ISIS leisten. Sie hätten uns helfen müssen. Aufgrund der Versprechen der Amerikaner wäre die türkische Luftwaffe fast zu spät gekommen und wir hätten schwere Verluste hinnehmen müssen“, zitiert Al Jazeera einen Sprecher der pro-türkischen Söldner.

Das Wall Street Journal berichtet, dass Regierungsvertreter aus Washington der Türkei bereits am Montag mitgeteilt hatten, den türkischen Truppen im Syrien-Konflikt keine Luftunterstützung zu geben, falls diese weiter südwärts marschieren sollten. Doch bei dem aktuellen Fall wurden die Türken westlich von Dscharabulus angegriffen. Für diesen Teil Nordsyriens und gegen ISIS hatten die Amerikaner den Türken Luftunterstützung zugesichert.

Am Mittwoch meldete das Pentagon, dass die US-Luftwaffe den führenden ISIS-Kommandeur Abu Mohammed al-Adnani in der Provinz Aleppo getötet habe, berichtet Politico.

Doch das russische Verteidigungsministerium weist die Meldung des Pentagons zurück und berichtet, dass die russische Luftwaffe den Top-Terroristen umgebracht hat. „Am 30. August 2016 hat ein russischer Su-34-Bomber im Gebiet von Maarat Umm Hawsh etwa 40 ISIS-Kämpfer getötet. Nach mehreren Berichten, die von diversen Geheimdienst-Kanälen verifiziert wurden, befindet sich der Kommandeur Abu Mohammed al-Adnani, bekannt als ,offizieller Sprecher‘ der internationalen Terror-Gruppe Islamischer Staat, unter den liquidierten Terroristen“, zitiert die Tass das russische Außenministerium.

Derzeit führt vor allem die russische Luftwaffe Luftangriffe gegen Stellungen der islamistischen Söldner in Aleppo aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer montags krank? Jede zweite Führungskraft findet Blaumachen akzeptabel
14.07.2025

Gefährlicher Trend: Mitarbeiter fehlen jährlich durchschnittlich 21 Tage – an Montagen steigt die Zahl der Krankmeldungen um...