Politik

Portugal: Präsident verhindert Abschaffung des Bankgeheimnisses

Lesezeit: 1 min
03.10.2016 02:06
Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa hat sein Veto gegen ein Dekret eingelegt, mit dem das Bankgeheimnis de facto abgeschafft werden sollte. Der Präsident warnt vor einer drohenden Kapitalflucht.
Portugal: Präsident verhindert Abschaffung des Bankgeheimnisses

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Schritt wäre ein "negativer oder sogar kontraproduktiver Faktor für die finanzielle und wirtschaftliche Situation" des Landes, erklärte der konservative Politiker am Freitag zur Begründung. Es wäre "politisch nicht opportun" in einer Zeit, da das Land eine "sehr sensible" Phase durchläuft, warnte er.

Die sozialistische Regierung wollte Banken verpflichten, den Finanzbehörden den Kontostand aller Konten mit mehr als 50.000 Euro mitzuteilen. Sie argumentierte, damit setze sie lediglich europäische Direktiven sowie das Abkommen mit den USA über den automatischen Austausch von Bankdaten um. Der Austausch von Bankdaten soll den Behörden den Kampf gegen Steuerhinterzieher erleichtern.

Das Dekret, mit dem die Banken zur Offenlegung des Kontostands verpflichtet werden sollten, war in Portugal umstritten. Verbraucherschützer kritisierten das Ende des Bankgeheimnisses, während die portugiesische Datenschutzkommission einen Verstoß gegen die Verfassung sah. Ökonomen warnten zudem vor einer Kapitalflucht, durch die die noch immer angeschlagenen Banken erneut destabilisiert werden könnten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Schottlands neuer Regierungschef betont Ziel der Unabhängigkeit

Der zukünftige Regierungschef von Schottland, Humza Yousaf, macht sich für eine Unabhängigkeit von Großbritannien stark.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Investoren fliehen in Geldmarkt-Fonds

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise fürchten Anleger um ihre Einlagen und fliehen massiv in Geldmarkt-Fonds. Diese gelten als sicher und...

DWN
Politik
Politik Regierungskrise? Koalitionsausschuss ohne Ergebnisse vertagt

Innerhalb der Regierungskoalition herrschen Spannungen, die auch nach 20 Stunden Verhandlungen nicht gelöst wurden.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Saudi-Arabien intensivieren Energie-Kooperation

Der saudische Aramco-Konzern baut in China große Anlagen auf. Die Beziehung zu China sei strategischer Natur, so CEO Nasser.

DWN
Politik
Politik Russland stationiert Atomraketen in Weißrussland

Russland weitet seine nuklearen Kapazitäten auf das Territorium des Nachbarlands aus.

DWN
Politik
Politik Landesweite Massenproteste in Israel gegen Justizumbau

In Israel spitzen sich die Massendemonstrationen gegen die geplante Justizreform zu.

DWN
Politik
Politik Volksentscheid: Berliner lehnen schärfere Klima-Vorgaben ab

Berlin setzt sich vorerst keine ehrgeizigeren Klimaziele: Ein entsprechender Volksentscheid am Sonntag scheiterte.

DWN
Finanzen
Finanzen Wie die Schweiz die Rettung der Credit Suisse erpresste

Die Schweizer Behörden haben brutalen Druck auf Credit Suisse und UBS ausgeübt. Denn noch vor Marktöffnung sollte eine Lösung gefunden...