Finanzen

Iran sichert sich Ausnahme vom Opec-Abkommen

Lesezeit: 1 min
01.12.2016 13:30
Der Iran wird die Ölförderung im Zuge des Opec-Abkommens nicht senken, sondern ausbauen. Die Sonderrechte sind Folge der Sanktionen des Westens.
Iran sichert sich Ausnahme vom Opec-Abkommen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Anders als der Erzrivale Saudi-Arabien darf der Iran seine Ölförderung steigern. Die Vereinbarung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) erlaube es dem Iran, im ersten Halbjahr 2017 seine Produktion um 90.000 Barrel (jeweils 159 Liter) pro Tag zu steigern, berichteten iranische Staatsmedien am Donnerstag. Russland forderte seine Ölkonzerne zu einer Drosselung der Produktion zum Jahreswechsel auf, um die Ölpreise anzukurbeln.

Noch vor neun Monaten hätten die Opec-Länder darauf bestanden, dass der Iran seine Produktion bei 3,6 Millionen Barrel pro Tag einfriere, hieß es in den iranischen Berichten. Nun sei „endlich“ die neue Fördermenge von 3,9 Millionen Barrel täglich möglich. Im Oktober lag die Fördermenge bei 3,76 Millionen Barrel am Tag.

Der Iran verfügt über die viertgrößten Ölreserven der Welt. Das Land hatte sich geweigert, die Produktion zu drosseln, weil es wieder das Ölförderniveau erreichen wollte, das es vor der Verhängung westlicher Sanktionen im Atomstreit hatte. Teheran forderte zugleich eine Drosselung für Saudi-Arabien, da es dem Königreich vorwirft, von den mittlerweile beendeten Sanktionen gegen den Iran profitiert zu haben.

Die großen Ölstaaten hatten am Mittwoch beschlossen, erstmals seit acht Jahren ihre Fördermenge zu reduzieren. Ab dem 1. Januar sollen täglich 32,5 Millionen Barrel gefördert werden, 1,2 Millionen Barrel weniger als bisher. Anders als die anderen Opec-Mitglieder müssen neben dem Iran auch Nigeria und Libyen ihre Ölfördermenge nicht senken.

Als bedeutendes Ölland außerhalb der Opec bekräftigte Russland am Donnerstag den Willen, die eigene Förderung ab nächstem Jahr um 300.000 Barrel pro Tag zu senken. „Diese Idee muss von allen im gleichen Umfang umgesetzt werden“, sagte Energieminister Alexander Nowak laut russischen Nachrichtenagenturen an die Adresse der heimischen Ölkonzerne. Er gehe davon aus, dass alle mitmachen.

Russland ist kein Mitglied des Ölkartells. Die niedrigen Ölpreise und die westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt setzten der russischen Wirtschaft extrem zu. Die nun von den Ölstaaten beschlossenen Maßnahmen sollen die Ölpreise wieder ankurbeln.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...