Der russische Ölriese Rosneft ist laut AFP ab Januar 2017 direkt an den Raffinerien Bayernoil, PCK Schwedt und Miro Karlsruhe beteiligt - der Raffineriestandort Gelsenkirchen dagegen wird wieder zu hundert Prozent beim britischen Konzern BP liegen. Grund ist die Auflösung der Ruhr Oel Joint Ventures zwischen Rosneft und BP, die zum 1. Januar 2017 abgeschlossen wird, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Dieses Gemeinschaftsunternehmen bestand seit 2011.
Mit der direkten Beteiligung an den drei Raffinerien in Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg kontrolliere Rosneft künftig zwölf Prozent der Kapazitäten in Deutschland, teilte der staatlich kontrollierte russische Konzern mit. Rosneft Deutschland werde damit zum drittgrößten Unternehmen auf diesem Markt in der Bundesrepublik. Dies zeige die Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Energie zwischen Europa und Russland auf Basis der Öllieferungen über die Pipeline "Druschba" (Freundschaft). Sie liefert seit den 60er Jahren russisches Öl nach Europa. Der nördliche Zweig läuft über Weißrussland, der südliche über die Ukraine.
Konkret werde Rosneft seinen Anteil an der zweitgrößten deutschen Erdölraffinerie, Miro in Karlsruhe, von zwölf auf 24 Prozent verdoppeln, ebenso den Anteil an Bayernoil auf 25 Prozent. Der Anteil an PCK Schwedt werde von 35 auf 54 Prozent steigen. Deutschland sei einer der "vielversprechendsten Märkte in Europa für Mineralölprodukte".
Die Ruhr Oel GmbH wurde 1983 als Joint Venture zwischen der Veba Oel AG und dem Ölkonzern PDVSA aus Venezuela gegründet. BP übernahm Veba 2002. 2011 übernahm Rosneft die Anteile von PDVSA.