Politik

EU schließt italienische Staatshilfe für Veneto-Banken aus

Die EU will bei den italienischen Krisenbanken eine harte Linie fahren.
18.06.2017 23:22
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Rettung der beiden Krisenbanken Popolare di Vicenza und Veneto Banca mit finanzieller Hilfe des italienischen Staates ist laut Reuters mit der Europäischen Kommission einem Zeitungsbericht zufolge nicht machbar. Die Kommission werde Italien in den nächsten Tagen mitteilen, dass die beiden Geldhäuser nicht mit direkter staatlicher Unterstützung gerettet werden dürften, berichtet die Zeitung "La Stampa" am Sonntag. Daher müssten die Vermögenswerte und Filialen der beiden Geldhäuser in eine "Good Bank" eingebracht und ausfallgefährdete Kredite in eine "Bad Bank" kommen. Ein Sprecher der Kommission erklärte, er könne den Bericht nicht bestätigen. Er fügte hinzu, man arbeite eng mit Italien zusammen, um eine tragfähige Lösung zu finden.

Rom sucht seit Monaten nach einer Übereinkunft mit der EU, um die beiden Banken zu retten und eine deutlich teurere Abwicklung zu vermeiden. Im Zuge der langen Wirtschaftflaute in Italien ächzen viele heimische Banken unter faulen Krediten.

Popolare di Vicenza und Veneto Banca benötigen insgesamt 6,4 Milliarden Euro frisches Kapital. Damit die EU-Kommission staatlichen Hilfen für die Institute zustimmt, müssen sie 1,2 Milliarden Euro an privaten Mitteln einsammeln. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem Insider erfuhr, wird es eine gemeinsame milliardenschwere Finanzspritze italienischer Banken für die beiden venezianischen Geldhäuser nicht geben. Das Wirtschaftsministerium habe dies ausgeschlossen.

Die europäischen Bankenaufseher hatten erst vor wenigen Tagen die spanische Krisenbank Banco Popular in einem Notverkauf an den heimische Rivalin Banco Popular vor dem Zusammenbruch bewahrt. Damit kamen erstmals die neuen Regeln zur Bankenabwicklung zum Einsatz, die in Europa seit Anfang 2016 als Lehre aus der Finanzkrise in Kraft sind. Sie sollen insbesondere verhindern, dass Geldhäuser erneut mit Milliarden an Steuergeldern gerettet werden müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkung: Drückt Fed-Chef Powell den Notrufknopf?
21.04.2025

Das Risiko, dass im Finanzsystem etwas ausbrennt, wächst zunehmend. Sollte dies eintreten, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, eine...

DWN
Panorama
Panorama Vererbter Reichtum: Der jüngste Milliardär der Welt ist ein 19-jähriger Deutscher
21.04.2025

In der Regel dauert es viele Jahre, oft Jahrzehnte, bis Menschen ein Milliardenvermögen aufbauen – meist durch harte Arbeit,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalbeschaffung: So erkennen Sie Lügen im Vorstellungsgespräch
21.04.2025

Fast jeder vierte Bewerber schummelt im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgespräch – die Dunkelziffer könnte noch höher sein....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU investiert Milliarden in eigene KI-Gigafabriken: Brüssel will Abhängigkeit von US-Datenmonopolen beenden
21.04.2025

Die Europäische Kommission plant eine industriepolitische Offensive von historischer Dimension: Mit bis zu 20 Milliarden Euro sollen...

DWN
Politik
Politik Tech-Milliardäre planen libertäre Parallelstadt – und haben Grönland im Visier
21.04.2025

US-Tech-Milliardäre planen eine eigene Stadt – mit Grönland als möglichem Standort. Hinter dem Projekt stehen Namen wie Peter Thiel...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohntransparenz: geheimes Gehalt - das letzte große Tabu?
21.04.2025

Ein dänischer Berater teilt sein Gehalt auf LinkedIn – und löst eine Welle an Reaktionen aus. Warum bleibt das Thema Gehalt in Europa...

DWN
Panorama
Panorama Die bestbezahlten Bank-CEOs in Europa: Auf der Liste steht ein Deutscher
21.04.2025

Im Jahr 2024 war Sergio Ermotti, CEO von UBS, der bestbezahlte Bank-CEO Europas mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro. Auf der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...