Finanzen

Ökonom: Preise von Industrie-Metallen sind überbewertet

Dem Rohstoffspezialisten Eugen Weinberg zufolge sind die Industriemetalle derzeit leicht überbewertet.
28.09.2017 17:01
Lesezeit: 1 min

Die Preise für Industriemetalle haben in den vergangenen Monaten einen Höhenflug erlebt. Nun geraten die Notierungen unter Druck. Wie Reuters am vergangenen Freitag berichtete, führten die diplomatischen Spannungen mit Nord-Korea, die heruntergestufte Bonität Chinas sowie die Zinspolitik der Zentralbanken zu Kursverlusten.

Analysten wie Eugen Weinberg von der Commerzbank schätzen die Metallpreise insgesamt als überbewertet ein. „Wir gehen von einem Korrekturbedarf nach unten von mindestens zehn Prozent aus“, sagt Weinberg zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Dabei sei der zeitliche Rahmen der anstehenden Korrektur allerdings schwer zu definieren. Zuletzt gaben die Preise für Eisenerz, Aluminium, aber auch für Kupfer tendenziell nach.

Insgesamt ist die Nachfrage nach Industriemetallen aber derzeit immer noch hoch. Sie stammt hauptsächlich aus dem asiatischen Raum, vor allem aus China, aber auch aus Industrienationen wie Deutschland oder den USA. Dennoch kann laut Weinberg die tatsächliche Nachfrage nach Rohstoffen den vorausgegangenen Preisanstieg nur teilweise erklären. Zusätzlich dazu haben seiner Ansicht nach Investoren die Preise über Terminkontrakte getrieben.

Diese machten nun Kasse. Beispielsweise sind die Preise für Aluminium an der London Metal Exchange (LME) seit Jahresbeginn gestiegen und zuletzt leicht auf rund 2100 Dollar je Tonne gefallen. Eine Talsohle gab es Ende 2015, als das Metall zwischenzeitig unter 1500 Dollar gehandelt wurde, so niedrig wie seit 2009 nicht mehr. Eine nachhaltige Korrektur der Preise erscheint derzeit jedoch noch nicht unmittelbar bevorzustehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...