Daimler, Audi und BMW sind die Gewinner des Wandels, der sich derzeit auf dem US-Premiummarkt vollzieht. Wie Bloomberg berichtet, konnten alle drei deutschen Hersteller ihren Absatz im April 2018 gegenüber dem April 2017 leicht verbessern. Dagegen verzeichnete Ford bei seiner Oberklassen-Marke „Lincoln“ einen Rückgang der Verkaufszahlen von 30 Prozent. Bei „Acura“, der Luxusmarke von Honda, waren es sogar 35 Prozent. Nur „Lexus“, die Premiummarke von Toyota, konnte das Minus mit zwei Prozent in Grenzen halten.
Mercedes war im April mit 27.000 verkauften Einheiten die Nummer eins auf dem amerikanischen Premiummarkt. Zweiter war BMW (23.000), Dritter Lexus (22.000), Vierter Audi (19.000).
Auf dem US-Premiummarkt hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen: Amerikaner kaufen immer mehr SUVs anstatt Limousinen. 2016 betrug der Anteil der Geländewagen am Premiummarkt 54 Prozent, 2017 waren es 60 Prozent. Fiat Chrysler hat die Produktion seiner Limousinen Dodge Dart und Chrysler 200 bereits eingestellt. Ford erwägt ebenfalls, sich aus der Limousinen-Produktion weitestgehend zurückzuziehen und hat angekündigt, sieben Milliarden Dollar an Forschungs- und Entwicklungsgeld, das bisher in die Limousinen-Sparte floss, stattdessen in das SUV-Segment zu investieren.
Wie Marktbeobachter betonen, haben die deutschen Autobauer den Wandel auf dem Premiummarkt weitaus besser bewerkstelligt als ihre US-Konkurrenz und die Entwicklung neuer SUVs rechtzeitig vorangetrieben. Limousinen und SUVs aus amerikanischer Produktion punkten fast nur in Hinblick auf Größe und Komfort. Sie sind jedoch in der Regel schlecht verarbeitet und technisch wenig anspruchsvoll. Als Paradebeispiel gilt in den USA der Cadillac Escalade von General Motors, der in Verbraucherberichten regelmäßig äußerst schlechte Bewertungen erhält. Die japanischen Fahrzeuge weisen dagegen eine hohe Qualität auf. Sie genießen in den USA jedoch nicht das Renommee deutscher Hersteller.
Donald Trump ist der Erfolg der deutschen Autobauer ein Dorn im Auge. Der US-Präsident hat mehrfach gedroht, PKWs aus deutscher Produktion mit Strafzöllen zu belegen. Derzeit beträgt der Zoll auf deutsche Autos in den USA 2,5 Prozent, in Deutschland werden auf amerikanische Autos zehn Prozent Zoll fällig.
2017 wurden in den USA knapp 1,35 Millionen deutsche Autos verkauft, was einem Marktanteil von 7,7 Prozent entspricht. Gleichzeitig produzierten deutsche Autobauer in den USA etwas mehr als 800.000 PKWs.
Die Zahl der in Deutschland verkauften US-Autos ist verschwindend gering. Allerdings beträgt der Anteil von Ford Deutschland am deutschen Automarkt 7,7 Prozent, ist also genauso groß wie der Anteil aller deutschen Autobauer am US-Markt.
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