Finanzen

Italien will Krisen-Bank Monte Paschi privatisieren

Die Krisenbank Monte Paschi soll dem italienischen Wirtschaftsminister zufolge mittel- bis langfristig privatisiert werden.
09.08.2018 01:10
Lesezeit: 1 min

Italien will die krisengeschüttelte Bank Monte dei Paschi di Siena offenbar doch mittel- bis langfristig wieder privatisieren. „Die Rückkehr an den Markt ist ein mit der Europäischen Kommission vereinbartes Ziel und steht nicht infrage“, sagte Wirtschaftsminister Giovanni Tria in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Zeitung Il Sole 24 Ore. Es sind Trias erste Äußerungen zur Zukunft der Bank, an der der italienische Staat seit der Teilübernahme im Jahr 2016 68 Prozent hält. Damals war im Rahmen eines fünf Jahre laufenden Stabilisierungsplans auch die komplette Re-Privatisierung zu einem späteren Zeitpunkt festgeschrieben worden.

Die Äußerungen Trias sind brisant. Denn zuletzt hatte es aus der Regierungskoalition in Italien geheißen, die Bank solle doch nicht privatisiert werden. Claudio Borghi, der wirtschaftspolitische Sprecher der Lega, hatte zuletzt erklärt, Monte Paschi werde weiterhin im Staatsbesitz bleiben. Aktionäre hatten schockiert auf diese Ankündigung reagiert.

Das 1472 gegründete Institut aus der Toskana wurde mit dem Geld der Steuerzahler vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im Rahmen der Staatsintervention wurde mit der EU vereinbart, Filialen zu schließen. Spätestens im Jahr 2021 soll sich der italienische Staat zurückziehen. Nach jahrelangen Verlusten wegen fauler Kredite und Missmanagement war es dem Institut zuletzt gelungen, wieder einen Gewinn zu schreiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rüstungsskandal bei der Nato: Verdacht auf Bestechung und Geldwäsche – Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeiter
15.05.2025

Über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA werden Waffensysteme und Munition im Milliardenwert eingekauft. Nun gibt es den Verdacht, auf...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Externe IT-Dienstleister: So teuer ist das Auslagern wirklich
15.05.2025

In ganz Europa setzen Organisationen auf externe IT-Dienstleister – und geraten dabei zunehmend in eine Falle: Der Einkauf orientiert...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
15.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft: Welche Unternehmen Deutschlands Wachstum und Wohlstand produzieren
15.05.2025

Analyse des McKinsey Global Institute (MGI) zeigt: Statt Effizienzsteigerung in der Breite treiben nur wenige deutsche Unternehmen den...

DWN
Panorama
Panorama Mutterschutz, Veteranen, Strom - was sich im Juni ändert
15.05.2025

Während mit dem Sommer auch die Urlaubszeit beginnt, gilt für Besitzer von Wohnwagen und Wohnmobilen bald eine neue Pflicht – und...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Gespräche in Istanbul: Nach neuem Sanktionspaket der EU - Putin kommt nicht
15.05.2025

Russlands Präsident Putin bleibt selbst den Friedensgesprächen in Istanbul fern. Was steckt hinter Putins demonstrativem Fernbleiben? Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeldlos um jeden Preis: Ist Schweden Vorbild oder Extremfall?
15.05.2025

Schweden hat sich in den vergangenen Jahren zu einem nahezu bargeldlosen Land entwickelt. Seit 2007 hat sich der Bargeldbezug im Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Alternative Investments – unverzichtbar, chancenreich und doch kein Allheilmittel
15.05.2025

Die Weltwirtschaft befindet sich im Umbruch: Globale Krisen, politische Polarisierung, Inflationsdruck und regulatorische Verwerfungen...