Investoren haben im laufenden Jahr verstärkt Gelder aus Fonds für Unternehmensanleihen abgezogen, wie die Financial Times berichtet. Die Abflüsse aus auf riskante Unternehmensschulden („Junk Bonds“) spezialisierten Fonds belaufen sich seit Jahresbeginn auf etwa 47 Milliarden Dollar.
Nach Jahren konstanter Kapitalzuflüsse haben auf US-Unternehmensanleihen spezialisierte Fonds im laufenden Jahr erstmals wieder Abflüsse verzeichnen müssen. Der Bloomberg Barclays Index verlor rund 2,1 Prozent.
Anleger scheinen insbesondere aus Unternehmensanleihen mit guter Bonität („Investment Garde“) und längeren Laufzeiten auszusteigen. Wie aus Daten des Dienstes EPFR Global hervorgeht, wurden alleine in der vergangenen Woche rund 1 Milliarden Dollar aus dieser Fondsgruppe abgezogen. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf etwa 20 Milliarden Dollar.
Aus Fonds der als riskant eingestuften Junk Bonds wurden in derselben Woche rund 800 Millionen Dollar abgezogen. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf 47 Milliarden Dollar.
Investoren schichten offenbar zunehmend in kurz laufenden Unternehmensanleihen um, um mehr Reaktionsmöglichkeiten im Falle von Marktturbulenzen zu haben. Fonds dieser Laufzeitgruppe verzeichneten seit Jahresbeginn Zuflüsse von etwa 22 Milliarden Dollar.
Weltweit hatten sich Unternehmen in den vergangenen Jahren in hohem Maße verschuldet. Ermöglicht wurde dies durch die extrem niedrigen Zinsniveaus, welche Folge der expansiven Geldpolitik zahlreicher Zentralbanken war. Viele dieser Unternehmen werden die Zinsen auf diese Schulden nicht mehr begleichen können, falls das Zinsniveau wie derzeit in den USA steigt oder falls es zu einer konjunkturellen Schwächephase kommen sollte.