Finanzen

NordLB: Investorengruppe Cerberus verhandelt um Einstieg

Lesezeit: 1 min
10.12.2018 17:26
Die NordLB soll mit der Investorengruppe Cerberus um eine Beteiligung verhandeln.
NordLB: Investorengruppe Cerberus verhandelt um Einstieg

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Eigentümer der NordLB wollen namentlich nicht genannten Insidern zufolge mit dem US-Finanzinvestor Cerberus konkret über einen Einstieg bei der Landesbank verhandeln. Um einen zweiten Platz in der letzten Runde des Bieterverfahrens buhlen die Beteiligungsfirmen Apollo und Centerbridge, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag sagten.

Die Träger würden die Auslese in den nächsten Tagen vornehmen. Die NordLB und der Mehrheitseigentümer Niedersachsen wollten dies nicht kommentieren, stellten aber eine rasche Entscheidung in Aussicht.

Die Norddeutsche Landesbank hat zuletzt eingeräumt, dass die Suche nach einem Minderheitsinvestor bis Anfang 2019 dauern könnte. Finanzkreisen zufolge könnte Ende Januar ein Deal unterzeichnet werden. An anderer Stelle hieß es, die Aufsicht plädiere für eine Lösung bis Februar. Im Gespräch ist ein Kapitalbedarf für die NordLB von rund drei Milliarden Euro.

Cerberus ist in der deutschen Bankenlandschaft kein Unbekannter und will bei der weiteren Konsolidierung der Branche mitmischen. Der Großaktionär der Deutschen Bank und der Commerzbank hat jüngst mit Partnern die HSH Nordbank übernommen und als erste Landesbank privatisiert. Auch Apollo hat im Norden bereits mehrere Banken-Engagements. Die US-Investoren sind Miteigentümer der Oldenburgischen Landesbank, der Bremer Kreditbank und des Bankhauses Neelmeyer. Zum Centerbridge-Portfolio gehören Italiens Banca Farmafactoring und die Walmart Canada Bank.

Insidern zufolge gibt es bei den Angeboten aller Bieter noch Fragen zu klären, die zum Stolperstein für einen Deal werden könnten. Centerbridge habe zwar insgesamt - auch beim Preis - eine attraktive Offerte vorgelegt. Dennoch müsse das Unternehmen um den Einzug in das Finale beim Bieterverfahren bangen.

Neben dem Einstieg eines privaten Aktionärs könnte es auch zu einer öffentlich-rechtlichen Lösung und zu einem Zusammengehen der NordLB mit der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) kommen. Entscheiden müssen dies die NordLB-Eigentümer: Niedersachsen hält knapp 60 Prozent an der NordLB, der niedersächsische Sparkassenverband rund 26 Prozent und Sachsen-Anhalt knapp sechs Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...