Deutschland

Deutsche Wirtschaft erwartet deutlichen Abschwung

Der Ifo-Index ist den vierten Monat in Folge gesunken.
18.12.2018 10:09
Lesezeit: 1 min

Die deutsche Wirtschaft geht ohne Schwung ins neue Jahr. Das Barometer für das Geschäftsklima sank im Dezember auf 101,0 Punkte von zuvor 102,0 Zählern, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Das ist bereits der vierte Rückgang in Folge. Ökonomen hatten lediglich mit einem Absinken auf 101,8 gerechnet. "In diesem Jahr fällt die Bescherung für die deutsche Wirtschaft mager aus", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage diesmal schlechter, ebenso die Aussichten für die kommenden sechs Monate.

Das Ifo-Institut hat bereits seine Konjunkturprognosen für Deutschland kräftig gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im zu Ende gehenden Jahr um 1,5 Prozent und 2019 sogar nur noch um 1,1 Prozent zulegen. Bislang waren sie von jeweils 1,9 Prozent ausgegangen. Die Probleme der Auto-Industrie mit dem neuen Abgasmessstandard dämpfen derzeit die Wirtschaft, ebenso Unsicherheiten wie der Brexit, der Haushaltsstreit in Italien und die US-Handelspolitik.

Die Anzeichen für einen Abschwung in der Weltwirtschaft mehren sich inzwischen. Dazu gehört auch die anhaltende Schwäche der Ölpreise. Spekulationen von Anlegern auf ein weltweites Überangebot an Rohöl hatten die Preise für den Rohstoff am Dienstag belastet. Ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich zeitweise um 2,5 Prozent auf ein Drei-Wochen-Tief von 58,10 Dollar. US-Leichtöl WTI gab um bis zu 2,7 Prozent auf 48,52 Dollar nach.

Bei Anlegern steige die Sorge, dass die vom Opec-Kartell geplanten Produktionskürzungen nicht die gewünschte Wirkung erzielten, sagte Analyst Benjamin Lu Jiaxuan vom Brokerhaus Phillip Futures. Hinzu käme die Furcht vor einem weltweiten Wirtschaftsabschwung. Anfang Oktober hatte ein Barrel Brent-Öl noch deutlich mehr als 80 Dollar gekostet.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und weitere Nicht-Mitglieder wie Russland haben sich auf eine Produktionsdrosselung um zusammen 1,2 Millionen Barrel pro Tag ab 2019 verständigt. Die Fördermengen waren zuletzt deutlich gestiegen, wozu auch der Fracking-Boom in den USA beitrug. Mit dieser Technik lässt sich Öl aus Gesteinsschichten pressen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...