Hohe Abschreibungen im Wertpapiergeschäft lasten auf den Genossenschaftsbanken in Deutschland. Der Gewinn vor Steuern von Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und genossenschaftlichen Sonderinstituten fiel 2018 um gut 12 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband BVR am Dienstag mitteilte.
Wegen des Einbruchs der Aktienmärkte zum Jahresende schnellte die Risikovorsorge im Wertpapiergeschäft auf eine Milliarde Euro in die Höhe. Mit dem operativen Geschäft zeigte sich der BVR dennoch zufrieden. Trotz der Niedrigzinsen kletterte der Zinsüberschuss um 0,6 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro - vor allem dank einer ausgeweiteten Kreditvergabe. Den Provisionsüberschuss steigerten die Volks- und Raiffeisenbanken auch dank Gebührenerhöhungen um 6,6 Prozent auf 5,3 Milliarden.
Dennoch hält der jahrelange Schrumpfkurs unter den Volks- und Raiffeisenbanken an. Durch Fusionen sank die Zahl der Genossenschaftsbanken in Deutschland im vergangenen Jahr um 40 auf 875 und fiel damit erstmals unter die Marke von 900 Instituten. Fast 600 Filialen wurden geschlossen, bundesweit zählte der BVR noch 10.520 Bankstellen.
Wie die Konkurrenz setzen auch die Volks- und Raiffeisenbanken zunehmend auf digitale Angebote wie das Online-Banking. "Zum Angebot von Apple Pay befinden wir uns in laufenden Gesprächen mit Apple und sind zuversichtlich, unseren Kunden noch in diesem Jahr eine Lösung anbieten zu können", sagte BVR-Vorstandsmitglied Andreas Martin laut Redetext. Kunden einiger Großbanken können den Bezahldienst bereits seit Ende 2018 nutzen.
Volksbanken und Sparkassen, die das deutsche Privatkundengeschäft dominieren, sind bei Apple Pay aber noch außen vor. Das soll sich bei beiden bald ändern. Auch Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis sprach zuletzt von "sehr positiven Gesprächen mit Apple".
Bemerkenswert daran ist, dass man offenbar bereit ist, dem US-Technologiekonzern Zugriff auf die sensiblen Finanzdaten der deutschen Kunden zu gewähren.