Technologie

Instagram will Amazon im Online-Handel Konkurrenz machen

Lesezeit: 2 min
25.06.2019 17:25
Instagram mit mehr als einer Milliarde Nutzern dringt in den Markt von Amazon ein. Als Online-Händler will die Facebook-Tochter ihre sogenannten "Influencer" zu Geld machen.
Instagram will Amazon im Online-Handel Konkurrenz machen
Instagram-Chef Adam Mosseri will mit seiner Plattform Amazon und Alibaba angreifen. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Während Facebook darauf hinarbeitet, mit seiner digitalen Währung Libra den globalen Zahlungsverkehr zu dominieren, strebt man auch beim Tochterunternehmen Instagram mit weltweit einer Milliarde Nutzern nach Expansion.

Instagram-Chef Adam Mosseri will die Plattform für den Online-Handel einsetzen. Der Financial Times sagte der 36-jährige ehemalige Facebook-Manager, er wolle eine Verbindung schaffen zwischen Käufern, Verkäufern und den vielen sogenannten "Influencern".

Influencer sind Personen, die mit ihren Inhalten bei Instagram oder auf anderen sozialen Netzwerken wie Facebook und YouTube teils ein Millionenpublikum erreichen. Daher sind sie oftmals auch in der Lage, das Kaufverhalten ihrer "Follower" zu beeinflussen.

Instagram-Chef Adam Mosseri will, dass Käufer Produkte direkt auf Instagram kaufen können, ohne dass sie die App dafür verlassen müssen. Dazu soll Instagram auch einen integrierten "Warenkorb" erhalten, wo Nutzer ihre gekauften Produkte hinterlegen.

Kürzlich hat Instagram bereits damit begonnen, Möglichkeiten zu testen, wie Benutzer direkt auf der Plattform Waren kaufen können. Grund dafür war die Nachfrage von Benutzern, von Marken und beliebten Influencern.

Im Jahr 2012 zahlte Facebook 1 Milliarde Dollar für Instagram, ein damals 12-köpfiges verlustbringendes Unternehmen ohne Umsatz. Doch die App ist vor allem bei jüngeren Nutzern beliebt und könnte Analysten zufolge heute 158 Milliarden Dollar wert sein.

Laut Analysten von SunTrust Robinson Humphrey wird Instagram in diesem Jahr 15,8 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen generieren - fast ein Viertel der gesamten Umsätze der Facebook-Gruppe. Laut Analysten der Deutschen Bank könnte Instagram bereits 2021 10 Milliarden Dollar an Einkaufserlösen erzielen.

Laut Instagram-Chef Mosseri ist der Online-Handel ein langfristiger Plan, der eine umfangreiche Infrastruktur erfordert. "Das ist keine Einjahressache, das ist eher ein fünf- bis zehnjähriges Projekt."

So müsste Instagram zum Beispiel mit Zahlungsanbietern in den verschiedenen Staaten zusammenarbeiten. Käuferschutzfunktionen und eine Bestandsverwaltung müssten ebenfalls integriert werden.

Instagram-Chef Mosseri will Amazon im Online-Handel Konkurrenz machen

Mosseri will in den von Amazon und Alibaba besetzten Markt eindringen und sogar der chinesischen App WeChat Konkurrenz machen, mit der Nutzer Geld senden, einkaufen und Spiele spielen können, ohne dass sie die Plattformen verlassen müssen.

Neue Daten und Analysen über die Ausgabenmuster der Kunden "würden einen Hinweis darauf geben, an welcher Art von Geschäftstätigkeit oder Produkten sich Personen interessieren", was dabei hilft, Werbung gezielt einzusetzen, sagt Mosseri.

Im März sagte Instagram, dass 20 US-Modemarken sowie Influencer und Kreative, die mit den 20 Modemarken arbeiten, über eine Partnerschaft mit PayPal direkt auf der Plattform verkaufen können.

Der Reiz von Instagram für Marken liegt zum Teil darin, dass die Nutzer sich vorstellen können, die gleichen Produkte zu verwenden wie die Influencer, denen sie folgen, oder wie ihre Instagram-Freunde.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...