Während die Umsätze im dritten Quartal binnen Jahresfrist bei 14 Milliarden Euro in etwa stagnierten, sackte der Überschuss um fast 90 Prozent auf gerade noch 50 Millionen Euro ab. Um noch ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau zu schaffen, müsse es dem Konzern gelingen, 670 Flugzeuge im laufenden Jahr auszuliefern, sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Bis zum Jahresende müssen damit also noch um die 200 Maschinen zu ihren Kunden abheben.
"Wie erwartet, spiegeln die Neunmonatsergebnisse den stark auf das vierte Quartal des Geschäftsjahres konzentrierten Auslieferungsplan wider", erklärte Vorstandschef Tom Enders. Auch die Umstellung auf die neuen Versionen unserer Modelle A320 und A330 mache dem Konzern zu schaffen. "In den verbleibenden Monaten bis zum Jahresende konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Auslieferungen, um unsere Gewinn- und Liquiditätsprognosen zu erfüllen." An der Börse überwog die Zuversicht: Die Airbus-Aktien legten um knapp zwei Prozent zu.
Neben den Kosten für den Aufbau der neuen Fertigung vor allem für die neuen Versionen der Verkaufsschlager A320 und A330 muss Airbus für die auslaufenden bisherigen Versionen den Kunden zunehmend Rabatte gewähren. Zudem kämpft der Triebwerkslieferant Pratt & Whitney mit technischen Problemen, die zwar mittlerweile behoben seien, aber dennoch Verzögerungen nach sich ziehen. "Dadurch gerät der Auslieferungsplan mit Schwerpunkt im vierten Quartal weiter unter Druck", hieß es von Airbus.
Sorgen macht weiterhin der Militärtransporter A400M. Die Verhandlungen mit den Kundenstaaten über einen neuen Auslieferungsplan stünden noch aus, teilte Airbus mit. "Derzeit lässt sich nicht belastbar einschätzen, wie das Ergebnis dieser Verhandlungen ausfallen wird", hieß es. Zumindest im dritten Quartal musste das Unternehmen für die Pannenserie keine Rückstellungen bilden.
Für das Schlussquartal rechnet Finanzchef Wilhelm wieder mit Sonderlasten, die bei Airbus häufig anfallen. Der laufende Umbau, bei dem die Passagierflugzeugsparte mit dem Mutterkonzern verschmolzen wird, kostet vor allem am Zentralstandort Toulouse Arbeitsplätze. Wie viele das sein werden und was der Jobabbau kosten wird, stehe im Laufe des restlichen Jahres fest, sagte Wilhelm.