Politik

Wütende Anti-Trump-Proteste in mehreren US-Städten

Lesezeit: 2 min
09.11.2016 23:28
In mehreren US-Städten und in London ist es zu Protest-Kundgebungen gegen Donald Trump gekommen.
Wütende Anti-Trump-Proteste in mehreren US-Städten

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl hat es in mehreren US-Städten spontane Protesten gegeben. In manchen Fällen wurden laut Medienberichten in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) Straßen blockiert, Müllhaufen in Brand gesetzt und US-Flaggen verbrannt.

In Seattle gingen in der Nacht Tausende auf die Straße, es kam zu Schießereien.

Die meisten Anti-Trump-Demonstrationen gab es an der Westküste, wo die große Mehrheit die Demokratin Hillary Clinton gewählt hatte. In Portland im Bundesstaat Oregon etwa marschierten laut örtlichen Medienberichten rund 200 Menschen durch die Straßen. Einige blockierten zeitweise die Spuren einer Autobahn.

Auch im kalifornischen Oakland zogen laut Medienberichten hunderte Menschen durch die Straßen. Sie skandierten die Parole: "Nicht unser Präsident!". Ein Demonstrant wurde dort den Berichten zufolge auf einem Highway von einem Auto angefahren und schwer verletzt.

In New York bewegte sich am Mittwochabend (Ortszeit) ein Demonstrationszug mit tausenden Teilnehmern vom Union-Square-Platz in Manhattan zum Trump Tower, dem Wohn- und Firmensitz des designierten Präsidenten.

In Sprechchören und auf Plakaten warfen sie ihm Fremdenhass, Rassismus und Frauenfeindlichkeit vor. "Liebe besiegt den Hass", skandierten die Menschen in New York. Kundgebungsteilnehmer forderten eine Reform des Wahlmänner-Systems zur indirekten Wahl des Präsidenten. Dieses hat dazu geführt, dass die Demokratin Hillary Clinton nicht Präsidentin wird, obwohl sie USA-weit mehr Stimmen als Trump gewonnen hat.

In der Hauptstadt Washington kamen in winterlicher Kälte hunderte Menschen zu einer Mahnwache mit Kerzen vor dem Weißen Haus zusammen. "Die Menschen haben einfach Angst", sagte einer der Organisatoren, Ben Wikler von der zu den Demokraten zählenden Protestgruppe MoveOn.org laut AFP. "Wir sind hier, um in den dunkelsten

Momenten nicht alleine zu sein."

In Los Angeles zogen hunderte zumeist junger Demonstranten vor das Rathaus und skandierten: "Er ist nicht mein Präsident." In der Stadt Portland im Westküstenstaat Oregon blockierten rund 300 Demonstranten zeitweise den Auto- und Straßenbahnverkehr in der Innenstadt.

Im Bundesstaat Pennsylvania zogen hunderte Studenten der University of

Pennsylvania durch die Straßen. In Sprechchören übten sie Kritik an Trump, riefen aber auch zu Einheit auf. Weitere Kundgebungen gab es in Städten wie Chicago, Philadelphia, Pittsburgh und Seattle.

Eine der Gallionsfiguren der Linken in den USA, Senator Bernie Sanders aus Vermont, bot Trump unterdessen die Zusammenarbeit an. Sanders erinnerte daran, dass Trump im Wahlkampf eine Verbesserung der

Lebensumstände einfacher Bürger gefordert habe. Daran müsse sich Trump nun messen lassen, forderte Sanders, der im Vorwahlkampf gegen Clinton unterlegen war. Sanders war vom DNC aktiv als Gegner von Clinton diskreditiert worden, unterwarf sich jedoch Clinton nach der Vorwahl bei den Demokraten.

Wenn Trump es mit diesem Versprechen ernst meine, "dann bin ich mit anderen Progressiven zur Zusammenarbeit bereit", kündigte Sanders an. "Wenn er aber eine rassistische, sexistische, fremdenfeindliche und anti-ökologische Politik verfolgt, dann werden wir ihm mit aller Kraft entgegentreten."

Auch in London gab es am Mittwoch einen kleinen Protestaufmarsch gegen Trump.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
USA >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ökonom warnt: Deutschland droht Zusammenbruch seiner Wertschöpfung
07.12.2023

Der Schock über die Ergebnisse der jetzt vorgestellten PISA-Studie 2022 ist groß, Deutschland gleitet in eine tiefe Bildungskrise. Über...

DWN
Finanzen
Finanzen Ökonomen erwarten baldige Zinssenkung durch EZB
07.12.2023

Nicht nur die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen bereits im zweiten Quartal 2024 wieder senken wird, sondern auch die von Reuters...

DWN
Finanzen
Finanzen EuGH: Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditwürdigkeit sein
07.12.2023

Egal ob beim Mietvertrag, dem Handyanbieter oder dem Stromversorger: Mit einem schlechten Schufa-Score hat man oft wenig Chancen. Nun hat...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Finanzamt bekämpft Steuerkriminalität im Internet-Handel
07.12.2023

Das Finanzamt in Berlin-Neukölln ist ab sofort für sämtliche ausländische Unternehmen zuständig, die keinen Firmensitz hier haben. Es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Industrie drosselt Produktion fünften Monat in Folge
07.12.2023

Die deutsche Industrie hat ihre Produktion bereits den fünften Monat in Folge gedrosselt. Das Minus war überraschend. Eine Rezession ist...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Rekord-Ölproduktion der USA fordert OPEC+ heraus
06.12.2023

Die USA produzieren dieses Jahr so viel Rohöl wie nie zuvor. Dies erschwert die Bemühungen der OPEC+, mit Förderkürzungen die Preise zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Römertopf: Investor verlagert Produktion aus Deutschland
06.12.2023

Für die insolvente Traditionsmarke Römertopf wurde ein Investor gefunden. Dieser produziert fortan nicht mehr in Deutschland.

DWN
Politik
Politik Kahlschlag in der Baubranche - zehntausende Arbeitsplätze gefährdet
06.12.2023

Die Klima-Vorschriften der Bundesregierung würgen den deutschen Wohnungsbau ab - mit Folgen für zehntausende Beschäftigte.