Gemischtes

Schweres Erdbeben erschüttert Fukushima

Lesezeit: 2 min
21.11.2016 22:53
Fünfeinhalb Jahre nach der Dreifachkatastrophe in Fukushima wird die Region in Japan erneut von einem schweren Beben heimgesucht. Eine Tsunami-Warnung wurde nach einigen Stunden aufgehoben.
Schweres Erdbeben erschüttert Fukushima

Mehr zum Thema:  
Asien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ist Japan erneut in Sorge: Ein schweres Erdbeben hat die japanische Katastrophenregion Fukushima erschüttert. Das Beben der Stärke 7,3 löste eine Warnung vor einem Tsunami aus. Das berichtete der Fernsehsender NHK am Dienstagmorgen laut dpa. Erste Flutwellen sind bereits vor der Küste gesichtet worden. Das berichtete der TV-Sender NHK.

Ein neues schweres Erdbeben hat in der japanischen Katastrophenregion Fukushima offenbar keine größeren Schäden verursacht. Das Beben der Stärke 7,4 löste Flutwellen von stellenweise über einem Meter aus. Die Tsunami-Warnung für die Küste im Nordosten wurde inzwischen wieder aufgehoben. Laut Medien wurden mehrere Menschen leicht verletzt. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi und anderen Reaktoren in der Region, die alle abgeschaltet sind, gab es nach Angaben der Betreiber keine weiteren Unregelmäßigkeiten.

Auch die anfänglich durch die Erschütterung abgeschaltete Kühlung in einem Abklingbecken des Atomkraftwerks Fukushima Daini laufe wieder, meldete der japanische Fernsehsender NHK. Die Region im Nordosten war am 11. März 2011 von einem schweren Beben und einem gewaltigen Tsunami heimgesucht worden. Damals wurden rund 18 500 Menschen in den Tod gerissen. Im AKW Fukushima Daiichi war es zu einem Gau gekommen.

Nach Angaben der nationalen Wetterbehörde handelte es sich diesmal um ein Nachbeben der Erschütterung von 2011. Die Behörde warnte, dass es in den sieben nächsten Tagen zu einem weiteren Nachbeben von ähnlicher Intensität kommen könne. Im Hafen der Stadt Sendai in der Provinz Miyagi wurde eine Flutwelle von 1,40 Meter registriert.

An den Küsten von Fukushima und der Provinz Ibaraki wurden Flutwellen von bis zu 90 Zentimetern gemeldet. Das ist deutlich niedriger als bei der Katastrophe vor fünfeinhalb Jahren. Der Nachrichtensprecher beim Sender NHK forderte die Bewohner der Region an der Pazifikküste mit erregter Stimme immer wieder auf, sich sofort auf Anhöhen in Sicherheit zu bringen. Sie sollten zudem noch Schlafende aufwecken.

Viele Menschen folgten der Aufforderung und suchten Schutz in Schulen und anderen Notunterkünften. Man habe aus der Katastrophe von 2011 gelernt, hieß es in Medienberichten. Panik brach auch diesmal nicht aus. Der Bahn- und Flugverkehr wurde vorübergehend beeinträchtigt. Dutzende Schulen blieben sicherheitshalber geschlossen. Es gab Berichte, wonach einzelne kleinere Boote gekentert sein sollen. Die Zentralregierung in Tokio richtete einen Krisenstab ein.

Das Verteidigungsministerium schickte Flugzeuge und Hubschrauber in die Region, um nach Schäden Ausschau zu halten. In einer Petroleum-Anlage in Fukushima brach laut Medien ein Feuer aus, das aber schnell gelöscht werden konnte. Ob es durch das Beben ausgelöst wurde, sei unklar. Verletzte habe es nicht gegeben, hieß es.

Auch in der rund 250 Kilometer entfernten Hauptstadt des Landes gerieten Häuser ins Schwanken. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 25 Kilometern unter dem Meer vor der Küste Fukushimas. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben betroffenen Länder der Welt. Im Frühjahr war erst der Süden des fernöstlichen Inselreiches getroffen worden. Dabei hatte es Tote und schwere Schäden gegeben.

Nach Angaben des Atombetreibers Tepco gibt es keine weiteren Schäden an der Atomruine Fukushima. Das berichtete der Fernsehsender NHK am Dienstagmorgen (Ortszeit). Auch sei keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Ob diese Aussagen zutreffen, ist nicht zu überprüfen: Tepco hat es seit dem GAU nicht geschafft, die Ruine zu stabilisieren und die Öffentlichkeit wiederholt mit falschen Angaben irritiert. Das Unternehmen ist mittlerweile faktisch bankrott und wird vom Steuerzahler über Wasser gehalten.


Mehr zum Thema:  
Asien >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Unternehmensflucht stoppen: AfD-Forderungen scheitern im Bundestag
13.10.2024

Immer mehr deutsche Firmen wandern ins Ausland ab. Hohe Energiekosten, Steuern, Bürokratie und Fachkräftemangel setzen Unternehmen unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weinlese: Winzer in Deutschland ernten weniger Trauben im Vergleich zum Vorjahr
13.10.2024

Die Weinlese wird in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich erheblich geringer ausfallen als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt in...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Hidden Champions: 5 Dinge, die Anleger von den unsichtbaren Marktführern lernen können
13.10.2024

Hidden Champions sind meist unbekannte Marktführer in hochspezialisierten Märkten. Gegenüber der Konkurrenz haben sie jedoch...

DWN
Politik
Politik Trumps Zölle sind eine Chance für Harris
13.10.2024

Obwohl die Handelspolitik viel diskutiert wird, bleibt die Debatte oft oberflächlich und nationalistisch gefärbt. Statt sich auf die...

DWN
Politik
Politik Politisches Duell im EU-Parlament: Von der Leyen und Orbán im scharfen Schlagabtausch - wie kam es dazu?
13.10.2024

Die Auseinandersetzung zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán erreichte im...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Online-Handel: Umsätze stagnieren - Verbraucher halten sich zurück
13.10.2024

Auch der Online-Handel dümpelt vor sich hin. Nach den Boom-Jahren während der Corona-Krise ist die schlechte Verbraucherstimmung nun auch...

DWN
Politik
Politik Monatliche Meldepflicht für Bürgergeld-Empfänger: Neue Regelung im Fokus
13.10.2024

Die Ampel-Regierung plant eine monatliche Meldepflicht für arbeitslose Bürgergeld-Empfänger, um ihre Eingliederung in den Arbeitsmarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quishing: Wie gefälschte QR-Codes zur unsichtbaren Bedrohung für Unternehmen werden
13.10.2024

Kriminelle nutzen täuschend echte QR-Codes, um Daten zu stehlen – von manipulierten Bank-Briefen bis zu gefälschten Codes an...