Politik

Tsipras will Rentnern helfen: Euro-Gläubiger stoppen Schulden-Erleichterung

Die Euro-Rettungsschirme EFSF und ESM erhöhen den Druck auf den griechischen Premier Alexis Tsipras.
14.12.2016 16:45
Lesezeit: 1 min

In Reaktion auf die angekündigte Sonderzahlung der griechischen Regierung für Rentner setzen die Euro-Geldgeber laut Reuters die zugesagten Schuldenerleichterungen für das Land aus. Die formalen Entscheidungen der Euro-Rettungsfonds EFSF und ESM würden vorerst angehalten, teilte der Fonds am Mittwoch mit. Die Prüf-Institutionen bewerteten derzeit die Zahlungen Griechenlands für Rentner sowie Maßnahmen bei der Mehrwertsteuer. Anschließend würden die Auswirkungen dann vom ESM-Rat beurteilt. Die Eurogruppe hatte die Schuldenerleichterungen erst Anfang des Monats auf den Weg gebracht.

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte am Donnerstag angekündigt, an Rentner mit niedrigen Pensionen einmalig insgesamt 617 Millionen Euro auszuzahlen. Zudem soll die geplante Mehrwertsteuererhöhung für bestimmte Inseln in der Ägäis entfallen. Die Euro-Geldgeber kritisierten, dass die Maßnahmen nicht mit ihnen abgesprochen worden seien.

Das Austeritätsprogramm hat die griechischen Wirtschaft schwer getroffen. Die Jugendarbeitsloisgkeit liegt trotz der Milliarden-Kredite, nahe 50 Prozent. Die Kredite werden für den Schuldendienst alter Schulden verwendet, nur ein geringer Teil kommt im griechischen Staatshaushalt an.

Viele Rentner in Griechenland müssen mittlerweile finanziell für ihre Kinder und Enkel sorgen. Tatsächlich gibt es einzelne Renten-Klassen, die höher sind als etwa die Renten in Osteuropa.

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