Finanzen

Europäische Anleihen-Händler erwarten stärkere Inflation

An den Anleihenmärkten wird mit stärker steigenden Inflationsraten gerechnet. Etwa ein Fünftel der Befragten Händler erwartet sogar ein sehr hohes Risiko für Anleihen.
26.12.2016 02:42
Lesezeit: 1 min

Europäische Anleihehändler erwarten, dass die Inflation im kommenden Jahr an Fahrt aufnehmen wird, berichtet die Financial Times unter Bezug auf eine Umfrage der US-Ratingagentur Fitch. Demzufolge habe sich die Zahl jener, die eine stärkere Teuerung erwarten in den vergangenen sechs Monaten verdreifacht. Rund ein Fünftel der befragten Manager, welche zusammen Anleihen im Gesamtumfang von 6,4 Billionen Euro verwalten, gaben an, dass die Inflation ein sehr großes Risiko für ihre Investitionen darstelle.

Zu den Hauptgründen für die Entwicklung zählen Fitch zufolge eine antizipierte Erholung der Ölpreise, die massive Verbilligung des britischen Pfund nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU sowie die von Donald Trump angekündigten umfangreichen Investitionen in die US-amerikanische Infrastruktur. Eine Befragung der Bank of America kommt zu dem Schluss, dass die Inflationserwartungen derzeit das zweithöchste Niveau in den vergangenen 12 Jahren erreicht haben.

In Erwartung stärker steigender Preise sind die Renditen an den internationalen Anleihemärkten in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Damit reagieren Händler auf das gestiegene Risiko, langfristige Anleihe-Investitionen in entwerteter Währung zurückzubekommen.

„Der Anstieg der Inflationserwartungen macht vor dem Hintergrund der Tonlage und der Inhalte der Ankündigungen Trumps durchaus Sinn. Diese repräsentieren sowohl die erwarteten Effekte der höheren Nachfrage auf die Inflation als auch den indirekten Einfluss der Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar“, wird der Anleiheinvestor Mohammed El-Erian von der Allianz zitiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...

DWN
Finanzen
Finanzen Wölfe der Wall Street: US-Börsen zwischen Rekorden und Unsicherheiten – steigt der Goldpreis auf 5.000 Dollar?
08.09.2025

Die US-Börsen schwanken zwischen Euphorie und Risiko: Rekorde bei S&P 500 und Nasdaq treffen auf Sorgen um Fed-Unabhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik EU-Asylagentur: Deutschland bei Asylanträgen nicht mehr führend
08.09.2025

Seit mehr als zehn Jahren lag Deutschland bei Asylanträgen in Europa unangefochten an der Spitze. Nun übernehmen Frankreich und Spanien...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum Führungskräfte manchmal unlogische Entscheidungen treffen – und was zu tun ist
08.09.2025

Führungskräfte treffen oft irrationale Entscheidungen – aus Zeitdruck, Denkfehlern oder Selbstüberschätzung. Doch wer mutig ist und...

DWN
Politik
Politik Zwei Jahre nach dem Start: Wird die Regierung das Heizungsgesetz abschaffen?
08.09.2025

Zwei Jahre nach Inkrafttreten des Heizungsgesetzes plant die schwarz-rote Koalition Änderungen. Zwischen Klimazielen, Förderkürzungen...