Politik

EU meldet Bedenken gegen Monsanto-Übernahme durch Bayer an

Die EU will sich den Deal zwischen Bayer und Monsanto genau ansehen. Erstmals äußert die EU Bedenken wegen dem Pestizid Glyphosat.
22.01.2017 02:39
Lesezeit: 1 min

Der deutsche Chemiekonzern Bayer muss bei der geplanten Übernahme von Monsanto offenbar mit Widerstand aus Brüssel rechnen. "Das neue Unternehmen hätte ja einen enormen Einfluss auf das Saatgut- und Pestizidgeschäft und auf die Bauern", sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis dem Tagesspiegel laut AFP. Die zuständige Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager werde sich das "sehr, sehr genau ansehen".

Ob das umstrittene Monsanto-Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in der EU weiter eingesetzt werden darf, ist noch offen. Die Entscheidung will Andriukaitis von der Einschätzung der EU-Chemikalienagentur Echa abhängig machen. Diese soll bewerten, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht.

"Die Frage ist: Wie wahrscheinlich ist es, dass Glyphosat Krebs erzeugen kann?", sagte Andriukaitis. "Kann man das Risiko managen oder nicht?" Seine Aufgabe sei es, "eine Entscheidung auf Basis der Fakten zu fällen".

Diese Einschätzung ist interessant: Die EU-Lebensmittelbehörde hat in einem umstrittenen Gutachten Glyphosat als unschädlich eingestuft, obwohl die WHO in ihrer Studie schwere Bedenken angemeldet hatte.

Bayer will die Übernahme von Monsanto bis zum Jahresende abschließen. Es stehen noch die Genehmigungen durch diverse Regulierungsbehörden aus.

Die Elefantenhochzeit hat große Kritik vor allem von Umweltschützern ausgelöst. Sie fürchten, dass das fusionierte Unternehmen zu viel Macht gegenüber Landwirten in aller Welt haben wird. Insbesondere gegenüber Monsanto gibt es ohnehin vielerorts Vorbehalte, weil das Unternehmen neben dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auch gentechnisch veränderte Pflanzen herstellt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...