Politik

EZB bringt neue 50-Euro-Scheine in Umlauf

Der neue 50-Euro-Schein wird ab Dienstag in Umlauf gebracht. Die neue Banknote soll fälschungssicherer sein als der aktuelle Schein. Die alten Scheine sollen schrittweise aus dem Verkehr gezogen werden.
02.04.2017 15:08
Lesezeit: 2 min

+++ WERBUNG +++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der neue 50-Euro-Schein wird ab dem 4. April ausgegeben. Im Umlauf sind bereits neue Fünf-, Zehn- und 20-Euro-Scheine. In den kommenden Jahren sollen auch neue 100- und 200-Euro-Scheine eingeführt werden. Die 500-Euro-Note dagegen wird abgeschafft, die Maßnahme kostet etwa eine halbe Milliarde Euro. Die Abschaffung der Note wird allgemein als ein wichtiger Schritt hin zur Abschaffung des Bargelds gesehen. Die offizielle Begründung, dass der Schein vor allem zur Geldwäsche verwendet wird ist bisher nirgendwo empirisch und zweifelsfrei belegt worden.

Die neuen 50-Euro-Noten sind zunächst parallel in Umlauf. Dann wollen EZB und nationale Notenbanken die alten Scheine Schritt für Schritt aus dem Verkehr ziehen. Die alten Noten behalten ihren Wert, verlieren aber den Status als gesetzliches Zahlungsmittel. Bei nationalen Notenbanken wie der Bundesbank können alte Noten aber jederzeit umgetauscht werden.

Aktuell bereitet die EU eine einheitliche Obergrenze für Barzahlungen vor:

Die Bundesbank lehnt dies ab. „Es wäre fatal, wenn die Bürger den Eindruck bekämen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen wird“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann vor einem Jahr der Bild-Zeitung. „Der Bürger soll selbst entscheiden können, ob er lieber Bargeld nutzen oder bargeldlos bezahlen möchte.“

Die Regierung dürfe bei der „Diskussion über Barzahlungen nicht vergessen, dass Banknoten das einzige gesetzliche Zahlungsmittel sind“, sagte Weidmann dem Blatt. Zugleich sei eine Abschaffung des Bargelds aus geldpolitischer Sicht „nicht die angemessene Antwort auf die Herausforderung des Niedrigzinsumfeldes“. Wichtiger sei es, das Wirtschaftswachstum dauerhaft zu stärken, „damit die Zinsen auch wieder steigen können“.

Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, sich für eine EU-weit einheitliche Obergrenze bei Bargeldzahlungen einzusetzen. „Wir haben an eine Größenordnung von 5.000 Euro gedacht“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.

Die EZB nennt die neue Serie von Euro-Noten "Europa-Serie": Ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa aus der Welt der griechischen Sagen - die Namensgeberin des Kontinents - ist an bestimmten Stellen auf den Geldscheinen abgebildet. Das Hauptmotiv "Zeitalter und Stile" mit architektonischen Abbildungen aus verschiedenen Epochen bleibt erhalten. Auch die bisherigen Hauptfarben der Scheine werden beibehalten. Die Farben sind aber kräftiger als in der ersten Serie. Neu ist auch, dass die Abkürzung für EZB in neun statt bisher fünf Sprachen auf die Geldscheine gedruckt ist.

Durch die neuen Scheine soll das Geld fälschungssicherer werden. Wie schon beim 20-Euro-Schein hat der neue 50-Euro-Schein ein "Porträt-Fenster". Wird die Banknote gegen das Licht betrachtet, erscheint im durchsichtigen Fenster am oberen Ende des Hologramms ein Porträt der Europa. Dies ist auch im Wasserzeichen zu sehen. Zudem gibt es eine sogenannte Smaragdzahl, auf der sich beim Kippen ein Lichtbalken auf und ab bewegt. Die Zahl verändert ihre Farbe von Smaragdgrün nach Tiefblau.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...