Politik

Dänemark und Großbritannien streiten über Fischerei nach EU-Austritt

Lesezeit: 1 min
19.04.2017 00:59
Dänemark und Großbritannien streiten über Fischerei nach EU-Austritt. (Dieser Artikel ist nur für Abonnenten zugänglich)
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Dänemark fürchtet, dass seinen Fischern nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU der Zugang zu britischen Gewässern verwehrt wird. Die Regierung sammelt deswegen Druckmittel, um ihre Interessen notfalls gerichtlich durchzusetzen.

Die dänische Regierung bereitet juristische Schritte vor, um ihren Fischereiflotten nach einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union im Jahr 2019 weiterhin den Zugang zu britischen Gewässern zu sichern, berichtet der Guardian. Die britische Regierung hatte zuvor angekündigt, die „Kontrolle über unsere Gewässer“ zurückzuerlangen, was in Dänemark zu Befürchtungen führte, dass eine Abschottung der exklusiven britischen Seezone von 200 nautischen Meilen zu deutlichen Umsatzverlusten dänischer Fischer führen werde. Diese fangen rund 40 Prozent ihres Fangs in diesem Teil der Nordsee. Die britischen Fischer hingegen fühlen sich durch die Fangquoten der EU eingeschränkt, was die Unterstützung für einen Austritt aus der EU in ihren Reihen immens steigerte.

Dänische Beamte haben vorsorglich Material zusammengetragen, um eine Klage vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu ermöglichen. Dazu gehören auch alte Rechte aus dem 15. Jahrhundert, die offenbar eine Nutzung britischer Gewässer durch dänische Fischer garantieren. „Dänische Seefahrer haben in der Geschichte in der gesamten Nordsee gefischt. Die gemeinsame Fischereipolitik der EU hat dies reguliert und sich auch auf alte Rechte abgestützt, um die gemeinsamen Fischvorkommen jedem offenzuhalten, da diese sich nicht an ökonomische Zonen halten. Dies ist sehr wichtig für viele Fischerdörfer insbesondere an der Jütländischen Küste und wir alle unterstützen die Verhandlungsführer der EU in dieser Sache“, sagte der dänische Außenminister Anders Samuelsen dem Guardian.

Käme es zu einer Eskalation, würden wohl alle beteiligten Parteien die negativen Auswirkungen zu spüren bekommen. Schätzungen gehen davon aus, dass rund ein Drittel aller von europäischen Fischern gefangenen Fische aus britischen Gewässern stammen. Auf der anderen Seite bilden die 27 verbliebenen EU-Staaten die wichtigsten Abnehmer für britischen Fisch. Ein Boykott würde die Industrie auf der Insel schwer treffen.


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