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Studie: Deutschland ist Großbritannien bei Robotern klar überlegen

Studie: Deutschland ist Großbritannien bei Robotern klar überlegen. (Dieser Text ist nur für Abonnenten zugänglich)
23.04.2017 01:45
Lesezeit: 3 min

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Eine aktuelle Studie von Redwood Software und dem Zentrum für Wirtschafts- und Wirtschaftsforschung (Cebr) zeigt, dass Großbritannien bei Robotertechnik-Investitionen und der Roboterdichte pro Erwerbstätigen deutlich hinter Deutschland liegt. Deutschland liegt mit den USA, Japan und Südkorea an der Weltspitze.

Großbritannien investiert im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich weniger in Robotertechnik als Deutschland, Japan und die USA. Investitionen in die Robotertechnik betrugen 2015 in den USA 86 Milliarden US-Dollar – was ungefähr dem 62-fachen von Großbritannien entspricht. Im Rezessionsjahr 2009 waren es in den USA erst 30 Milliarden US-Dollar gewesen.

Die Zahl der neu installierten Industrieroboter ist in Großbritannien sogar rückläufig: Im Vergleich zu 2015 sank die Anzahl um  21 Prozent. Großbritannien wird generell als ein Land mit einer niedrigen Roboterdichte angesehen, da nur 33 Roboter pro 10.000 Beschäftigte in der gesamten Industrie eingesetzt werden. Der Brexit könnte weitere, schädliche Auswirkungen auf die britische Robotertechnik-Dichte haben und stellt Großbritannien vor neuen Herausforderungen beim Aufrüsten der Technik, die zum erhofften, zukünftigen Erfolg in diesem Bereich führen soll. "Angesichts der schwierigen politischen Situation stehen dem Robotertechnik-Markt in Großbritannien sicherlich herausfordernde Zeiten ins Haus", sagte David Whitaker, Chef-Ökonom bei Cebr, bei der Präsentation der Studie.

"Das Wachstum und die Modernisierung in der Automobilindustrie waren die entscheidenden Treiber für das britische Robotertechnik-Wachstum in den vergangenen Jahren. Demzufolge wird ein kontinuierliches Wachstum im britischen Robotertechnik-Markt stark davon abhängen, ob geplante Investitionen in diese Branche tatsächlich auch nach dem Brexit weitergehen, da sie die Roboter-Kaufentscheidungen beeinflussen werden."

Neil Kinson, Stabschef bei Redwood Software, sagt dazu: "Das Vereinigte Königreich hat offensichtlich viel von anderen Regionen zu lernen, um den eigenen Robotertechnik-Markt zu stärken. Die USA sind ein Paradebeispiel für eine Wirtschaft, die in allen Branchen weltweit führend beim Einsatz von Robotertechnik ist."

Kinson ergänzt dazu: "Die Robotik und Automatisierung in der Fertigungstechnik war in den vergangenen zwölf Monaten ein umstrittenes Thema – dennoch zeigt die Forschung, dass dieser Sektor einer der besten für Investitionen ist, und die Renditen dürften sich im Laufe der Zeit verbessern. Auch in solch unsicheren Zeiten wie jener der Post-Brexit-Wirtschaft muss die britische Regierung intensiver mit Unternehmen und der Industrie zusammenarbeiten, um derartige Investitionen zu steigern."

Diese Studie legt den inhaltlichen Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Robotertechnik-Automatisierung auf die wirtschaftliche Entwicklung in den OECD-Ländern, einschließlich des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten. Sie beobachtet die Entwicklung der Robotertechnik-Automatisierung in 23 Ländern im Zeitraum von 1993 bis 2015 und verwendet anschließend ein Standard-Wachstumsmodell (growth accounting framework) und eine ökonometrische Analyse zur Quantifizierung der Auswirkungen der Robotertechnik-Automatisierung auf zwei entscheidende, makroökonomische Indikatoren – nämlich das BIP pro Kopf und die Arbeitsproduktivität.

Die Studie ergab, dass die Robotertechnik-Investitionen im Jahr 2015 weltweit einen 18-jährigen Höchstwert erreicht haben. Während die Robotertechnik ein relativ kleiner Teil der Weltwirtschaft bleibt, hat sie dennoch einen bedeutenden Beitrag zum weltweiten BIP-Wachstum – nämlich bis zu 10 Prozent des Gesamtwachstums in den letzten 22 Jahren – geleistet.

Die Studie zeigte außerdem, dass Investitionen in die Robotertechnik eine größere positive Auswirkung auf die Wirtschaft haben als traditionellere Sektoren wie die Informationstechnologie, Bauwirtschaft und Immobilienbranche – obwohl diese im Gegensatz zur Robotertechnik von Kostenersparnissen durch Massenproduktion profitieren.

"Es besteht kein Zweifel – die Robotertechnik trägt heute signifikant zum Wirtschaftswachstum bei", sagte Whitaker. "Die Auswirkungen der Robotertechnik auf die Gesamtwirtschaft sind viel größer als der reine monetäre Wert der Robotertechnik bisher. Wir erwarten in den kommenden Jahren eine zunehmende Robotertechnik-Automatisierung, mit entsprechenden Vorteilen für das gesamte Wirtschaftswachstum."

"Das Tempo der Roboter-Automatisierung hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt, da sich die Technik immer weiter ausreift", sagte Kinson. "Die neue Grenze der Automatisierung ist die Automatisierung von banalen Backoffice-Aufgaben und ein Ansatz, der auf maximale Effizienz der jeweiligen Aufgaben abzielt, anstatt menschliche Leistungen mit Maschinenleistungen auszutauschen." Roboter wollen diese Arbeit nicht.

Ein dominierendes Diskussionsthema rund um die Robotertechnik ist die Angst davor, dass mehr Roboter-Automatisierung zu einer höheren Arbeitslosigkeit führen wird. Obwohl sich die Studie nicht direkt mit dieser Frage befasste, gibt es Beweise für eine positive Entwicklung der Beschäftigungszahlen durch Robotertechnik- Automatisierungen.

"Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass die Roboter-Automatisierung in vielen Fällen eine Ergänzung der menschlichen Arbeit, und nicht ein direkter Ersatz, ist. Da einfachere Aufgaben automatisiert werden, wird die menschliche Leistung wertvoller, da sie sich auf übergeordnete Aufgaben, Kreativität, Know-how und Denken fokussiert", sagte Whitaker.

"Die Roboter-Automatisierung steigert die Gesamtzahl der verfügbaren Arbeitsplätze – aber sie ändert diese auch", sagte Kinson. "Die erhöhten Automatisierungs-Investitionen unterstreichen die Notwendigkeit darüber nachzudenken, wie wir die notwendigen Fähigkeiten am Arbeitsplatz hervorbringen können, sowie die Dringlichkeit mit der Automatisierung zu arbeiten – und nicht gegen sie“.

In dieser Hinsicht ist Deutschland sogar Vorbild für die USA: US-Senator Chris Coons sagte der Voice of America, dass Deutschland und andere Nationen Trainingsprogramme verwendeten, um ihren Bürgern zu helfen, Arbeitsplätze in einer sich wandelnden Wirtschaft zu erhalten und zu halten. Amerikas Konkurrenten investierten sechsmal mehr als die USA in Kompetenzentwicklung und Ausbildung der Belegschaft, während Washington die Finanzierung für solche Programme gestoppt hat.

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