Finanzen

China warnt Deutschland wegen Beschränkungen bei Unternehmens-Käufen

Lesezeit: 1 min
15.07.2017 02:21
Die chinesische Regierung kritisiert das von der Bundesregierung erlassene Vetorecht bei Übernahmen von Unternehmen scharf.
China warnt Deutschland wegen Beschränkungen bei Unternehmens-Käufen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der von der Bundesregierung verstärkte Schutz deutscher Unternehmen vor Übernahmen aus dem Ausland in Form eines Vetorechts der Bundesregierung stößt in China auf Kritik, berichtet Reuters. „Wir sind besorgt über die entsprechenden Schritte in Deutschland und Europa“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag in Peking. Die Handels- und Geschäftsverbindungen der Volksrepublik mit Deutschland und der Europäischen Union hätten allen Seiten einen Gewinn gebracht und das Wirtschaftswachstum angekurbelt. China hoffe, dass Deutschland und die EU protektionistische Tendenzen vermeiden und keine „verworrene, negative“ Botschaft an die Welt sende.

Das Kabinett hatte am Mittwoch eine Regierungsverordnung verabschiedet, mit der einer Abwanderung wichtigen Know-Hows in Staaten außerhalb der EU leichter ein Riegel vorgeschoben werden soll. Dabei wird vor allem auf kritische Infrastruktur abgezielt – von Krankenhäusern bis zu Stromnetzen und Cloud-Computing-Diensten. Deren Betreiber sollen gegebenenfalls besser vor dem Einstieg von Investoren von außerhalb der EU geschützt werden, ebenso die Hersteller der zum Betrieb notwendigen Software.

Die Verordnung ist eine Reaktion auf die Übernahme des Roboter- und Anlagenbauers Kuka durch den chinesischen Haushaltsgeräte-Hersteller Midea. Im Dezember musste ein Investor aus China zudem den Kauf des Chipanlagenbauers Aixtron abgeblasen, nachdem die Regierung in Washington die Übernahme des US-Geschäfts des Aachener Unternehmens wegen Sicherheitsbedenken blockiert hatte. Die Bundesregierung strebt eine Änderung der europäischen Übernahmeregeln an. Dazu wurde mit Italien und Frankreich eine entsprechende Initiative gestartet.

Das neu erlassene Vetorecht der Bundesregierung ist bemerkenswert, weil sich gerade Deutschland im Verbund mit China seit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA als Garant für freien Handel in der Welt ins Szene gesetzt hatte.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Der Amerikanische Traum ist ausgeträumt – auch in Deutschland
09.12.2023

In den USA werden immer mehr Bürger ökonomisch abgehängt. Insbesondere drei Faktoren führen dazu, dass der Traum vom sozialen Aufstieg...

DWN
Politik
Politik Europa steht mit Klima-Politik weltweit isoliert da
09.12.2023

Die Europäer zahlen bereits den Preis für die geplante De-Karbonisierung der Wirtschaft. Der Großteil der Welt schaut zu und wartet ab.

DWN
Politik
Politik Netzagentur: E-Autos kann jederzeit der Strom abgedreht werden
09.12.2023

Neue Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur zeigen: wer eine Wärmepumpe oder ein E-Auto hat, kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass...

DWN
Finanzen
Finanzen Marc Friedrich: Wie das Geld in die Welt kommt
09.12.2023

Marc Friedrich skizziert, wie Geld im herrschenden Fiat-System entsteht – und wem dies nutzt.

DWN
Politik
Politik Pistorius hält Wiedereinführung der Wehrpflicht für möglich
09.12.2023

Verteidigungsminister Boris Pistorius eröffnet die Debatte um eine Wiedereinführung der Wehrpflicht.

DWN
Politik
Politik USA blockieren UN-Sicherheitsrat bei Forderung nach Gaza-Waffenstillstand
09.12.2023

Die US-Regierung hat im UN-Sicherheitsrat einen sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg verhindert.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Welche Folgen der Fachkräftemangel in der Wirtschaft hat
09.12.2023

Die deutsche Wirtschaft klagt seit langem über Personalengpässe. Das hat viele Auswirkungen. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der...

DWN
Politik
Politik US-Streitkräfte aktivieren Weltraumkommando in Ramstein
08.12.2023

Mit einem im rheinland-pfälzischen Ramstein stationierten Weltraumkommando für Europa und Afrika rüstet sich das US-Militär für...