Finanzen

Investoren sehen deutsche Banken als riskante Wetten

Anleihen der Deutschen Bank und der Commerzbank werden von Kapitalgebern mit weitaus höheren Risikozuschlägen belegt als Papiere der Konkurrenz.
28.10.2017 21:29
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Kapitalgeber haben offenbar weniger Vertrauen in die finanzielle Stabilität der Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank, als in jene der allermeisten ausländischen Konkurrenten. Die Risikoaufschläge (Credit Default Swaps – CDS), welche Kapitalmarktversicherer für Unternehmensanleihen der beiden Banken verlangen, sind deutlich höher als bei vergleichbaren Instituten aus den USA, Frankreich oder Großbritannien.

Credit Default Swaps sind börsengehandelte Wertpapiere. Je höher der sogenannte „Spread“ ist, desto eher rechnen die Fremdkapitalgeber mit dem Zahlungsausfall eines Anleihe-Emittenten. Als die Deutsche Bank im vergangenen Jahr wegen der enormen Strafandrohung des US-Justizministeriums in die Schlagzeilen geriet, musste sie beispielsweise einen hohen Aufschlag von etwa 220 Basispunkten (2,2 Prozent) auf fünfjährige Unternehmensanleihen zahlen.

Wie das Finance Magazin berichtet, liegt der Aufschlag bei der Deutschen Bank derzeit bei etwa 91 Basispunkten und bei der Commerzbank bei etwa 65 Basispunkten – in beiden Fällen ist dies ein Rückgang von über 50 Prozent auf Sicht der vergangenen 12 Monate.

Verglichen mit der Konkurrenz sind die Aufschläge allerdings noch immer deutlich erhöht. Zu den am stabilsten bewerteten Banken gehören demnach die französischen Institute BNP Paribas, Crédit Agricole und Société Générale sowie die niederländische ING Groep mit Aufschlägen zwischen 20 und 35 Basispunkten. „Dazwischen positionieren sich die US-amerikanischen Geldhäuser Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley, deren Spreads im Schnitt aktuell bei 53 Basispunkten liegen“, schreibt das Finance Magazin. Auch die britischen Banken Bank of Scotland und Barclays kommen auf einen ähnlichen Wert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...