Politik

Bundesregierung will China-Einstieg bei Maschinenbauer verbieten

Die Bundesregierung erwägt, einem chinesischen Investor den Einstieg bei einem deutschen Maschinenbauer zu untersagen.
26.05.2018 22:35
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung könnte den Einstieg eines chinesischen Investors bei einem mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen untersagen. Das meldet Reuters. Es wäre das erste Mal, dass einem ausländischen Investor der Kauf von Anteilen an einem deutschen Unternehmen per Außenwirtschaftsverordnung untersagt würde. Bei dem Unternehmen handelt es sich um die „Leifeld Metal Spinning AG“ aus dem westfälischen Ahlen. Es produziert Werkzeugmaschinen, unter anderem für die Auto- und Luftfahrtindustrie. Diese Maschinen sind so leistungsfähig, dass sie sogar Titanstahl umformen können. Aus Regierungskreisen war zu hören, beim Für und Wider des möglichen Investor-Einstiegs handele sich um eine „haarige Prüfung“. Mit einem Umsatz von rund 40 Millionen Euro ist Leifeld nur ein relativ kleiner Mittelständler. Die Produkte der 1891 gegründeten Traditionsfirma sind allerdings dem technologischen Spitzenbereich zuzurechnen.

Marktbeobachter halten es für möglich, dass die Bundesregierung einen Präzedenzfall schaffen möchte. Seitdem der Roboterbauer Kuka im Jahr 2016 durch ein Unternehmen aus China übernommen wurde, schaut Berlin bei chinesischen Investitionen in Deutschland genauer hin. Zumal auch der Verfassungsschutz beim Einstieg chinesischer Firmen zur Vorsicht mahnt, weil dies zulasten des technologischen Vorsprungs gehen und zudem eine Gefährdung deutscher Sicherheitsinteressen darstellen könnte.

Auch die EU will in Zukunft die Investitionen chinesischer Firmen in Europa genauer prüfen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat eine Verordnung abfassen lassen, die eine einheitliche Prüfung chinesischer Investitionsvorhaben vorsieht. Über die Details wird derzeit beratschlagt.

***

Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN – hier abonnieren!

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...