Politik

Schwedischer Premier verliert Vertrauensfrage

Lesezeit: 1 min
25.09.2018 11:37
Der schwedische Ministerpräsident Löfven regiert kommissarisch weiter.
Schwedischer Premier verliert Vertrauensfrage

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven hat am Dienstag die Vertrauensabstimmung im Parlament verloren. Er wird nun die Geschäfte kommissarisch bis zu einer Regierungsbildung leiten. Allerdings ist noch unklar, wer die nächste Regierung bilden wird, da keiner der großen politischen Blöcke die Mehrheit hat. Löfven erklärte, er werde weiter versuchen, ein Regierungsbündnis zu schmieden und sehe dafür gute Chancen.

Die Interimszeit von Löfven könnte alelrdings auch länger dauern: In Spanien regierte der konservative Mariano Rajoy monatelang kommissarisch, weil sich keine Regierungsmehrheit finden wollte.

Nach den Zugewinnen der Schwedendemokraten bei der Parlamentswahl am 9. September stehen sich das rot-grüne Regierungsbündnis und eine Allianz aus oppositionellen Mitte-Rechts-Parteien mit jeweils rund 40 Prozent gegenüber. Löfvens Bündnis verfügt im "Riksdag", dem Parlament, lediglich über einen Sitz mehr als die Oppositionsallianz. Deren Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, Ulf Kristersson, hatte Löfven zum Rücktritt aufgefordert, was der wiederum ablehnte.

Experten erwarten, dass Kristersson nun mit der Bildung einer Regierung beauftragt wird. Er benötigt dafür aber Unterstützung entweder der Schwedendemokraten, die seit dem Einzug der Partei in das Parlament im Jahr 2010 von allen Seiten gemieden wurden, oder des linken Zentrums. Löfvens Sozialdemokraten haben es bereits ausgeschlossen, mit einer Allianz-Regierung zusammenzuarbeiten.

Der Chef der Schwedendemokraten, Jimmie Akesson, wiederholte am Dienstag, seine Partei werde jede Regierung stürzen, die kein Wort über die Einwanderungs-, Gesundheits-, Renten- und Sicherheitspolitik verliert. "Wenn Ulf Kristersson Premierminister werden will, kann das nur mit meiner Hilfe geschehen", sagte er gegenüber dem schwedischen Fernsehen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...