Der Einsatz von LNG (liquefied natural gas) als alternativer und emissionsarmer Treibstoff in der Schifffahrt wächst. Dies zeigt auch der LNG-betriebene Tanker „Eagle Bintulu“, der letzte Woche in den Brunsbütteler Elbehafen einlief, um Flüssiggut zu löschen.
Der LNG-betriebene Tanker wurde Anfang des Jahres fertiggestellt und fährt unter malaysischer Flagge. Er hat eine Länge von 250 Metern, eine Breite von 40 Metern und eine Tragfähigkeit von 113.000 Tonnen. Er besitzt einen Dual-Fuel-Motor, der LNG als Treibstoff nutzt.
Durch den Einsatz von Flüssiggas als alternativem Schiffstreibstoff wird eine Vielzahl von Emissionen, insbesondere von Schwefel, Stickstoff, Rußpartikeln sowie Kohlendioxid, deutlich verringert, sodass LNG einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung leistet.
"LNG ist aus unserer Sicht für die nächsten Jahrzehnte ein maßgeblicher Treibstoff in der Schifffahrt", sagt Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group in einer Presseinformation .
"Damit sich LNG weiter als Schiffstreibstoff etabliert, haben wir gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein das Genehmigungsverfahren für Bunkervorgänge vereinfacht, damit LNG für Reeder noch attraktiver wird", so Schnabel.
60 Prozent aller neuen Schiffe werden Flüssiggas-Motoren haben
Laut einer neuen Studie der Korea Development Bank und der Korea Trade-Investment Promotion Agency werden sechs von zehn neuen Schiffen, die bis 2025 bestellt werden, voraussichtlich LNG-Motoren haben.
Die Studie, die auf Daten von Clarksons und Lloyd's Register (LR) basiert, geht davon aus, dass im Jahr 2025 etwa 60,3 Projekt der weltweiten Schiffsbauprojekte LNG-betriebene Schiffe sein werden. Sie schätzt, dass bis dahin bis zu 1.962 neue Schiffe mit Flüssiggas-Motoren bestellt werden.
Da die koreanischen Schiffbauer mehr als 60 Prozent der großen LNG-betriebenen Schiffe der Welt bauen wollen, wird sich der Inlandsmarkt für LNG-Schiffsausrüstung von 2017 bis zum Jahr 2020 auf 10,8 Milliarden Dollar mehr als verdreifachen, so die Studie.
Die Verwendung von LNG als Schiffstreibstoff gewinnt an Bedeutung, weil die globale Schifffahrt mit strengeren Umweltauflagen konfrontiert ist und unter Druck steht, sauberere Schiffe zu betreiben.
Ab dem 1. Januar 2020 wird es laut neuen IMO-Regeln für Schiffe obligatorisch, Bunkerkraftstoffe mit einem maximalen Schwefelgehalt von 0,5 Prozent zu verbrennen, gegenüber der derzeitigen Obergrenze von 3,5 Prozent.
Die Verwendung von LNG gilt als praktikable Alternative bei der Erfüllung der IMO-Vorschriften, da das saubere Gas praktisch schwefelfrei ist und 20 Prozent weniger Treibhausgas emittiert als herkömmliches Schweröl.
Auch die Zahl der Schiffe mit Brennstoffzellen-Motoren steigt. Stand 2018 wurden weltweit bereits 200 Schiffe gebaut, die entweder über einen Hybrid- oder einen Elektro-Antrieb verfügen. Allerdings ist die Technologie derzeit nur für kleinere Schiffe nutzbar