Finanzen

Österreich verbietet als erster EU-Staat Glyphosat

Lesezeit: 1 min
03.07.2019 10:50
Österreich hat den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat verboten.
Österreich verbietet als erster EU-Staat Glyphosat
Die Verpackung eines Unkrautvernichtungsmittels, das den Wirkstoff Glyphosat enthält. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Österreich hat als erstes Land der EU ein komplettes Verbot des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat beschlossen. Eine Mehrheit im Nationalrat stimmte am Dienstag für eine entsprechende Vorlage der sozialdemokratischen SPÖ, berichtet AFP. Allerdings ist unklar, ob Österreich mit dem Verbot gegen EU-Recht verstößt.

Mit den Stimmen der FPÖ, der grün ausgerichteten Liste Jetzt und der liberalen Neos brachte die SPÖ das Verbot durch das Parlament. Die ÖVP stimmte gegen das Vorhaben, da es aus ihrer Sicht den österreichischen Landwirten schaden würde. Stattdessen schlug sie vor, Glyphosat im Privatgebrauch und in der Nähe von Schulen und Sportstätten zu untersagen.

Kritiker halten das Vorhaben nicht mit EU-Recht für vereinbar. Die EU hat den Einsatz von Glyphosat noch bis zum 15. Dezember 2022 erlaubt. In der Forschung ist die Frage, ob Glyphosat eine krebsauslösende Wirkung hat, umstritten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte es 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) sieht hingegen kein Krebsrisiko.

Glyphosat wurde von dem US-Agrarkonzern Monsanto auf den Markt gebracht. Seit dem Auslaufen des Patentschutzes wird es auch in den Produkten anderer Anbieter verwendet. Das bekannteste Herbizid ist nach wie vor Roundup von Monsanto. Der US-Konzern war 2018 durch den deutschen Chemiekonzern Bayer übernommen worden. Monsanto steht im Zentrum zahlreicher Gerichtsverfahren in den USA, in denen die Kläger glyphosathaltige Mittel für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...