Politik

Nigel Farage attackiert EU: „Sie führen sich wie gewöhnliche Kriminelle auf!“

Es werde einfach Geld von den Bankkonten gestohlen, sagte der britische EU-Abgeordnete über die Zwangs-Abgabe in Zypern. Das sei der neue Kommunismus. Farage sagte, dass die EU-Kommission mit ihrem verbrecherischen Verhalten die Totenglocke für den Euro läute.
18.04.2013 02:23
Lesezeit: 1 min

Bei der Diskussion im Europäischen Parlament über die Zukunft Zyperns musste sich EU-Währungskommissar Olli Rehn am Mittwoch einige Kritik anhören. Diese zielte vor allem auf die Rolle der Troika und Deutschlands bei den Beschlüssen zum Bailout-Programm für Zypern. Der britische EU-Abgeordnete Nigel Farage rekurrierte zunächst auf die verstorbene Margaret Thatcher. Sie habe Recht damit gehabt, dass das europäische Projekt den Staaten die Demokratie nehme, so Farage.

„Und diese Macht wird übertragen auf Menschen, die nicht mehr rechenschaftspflichtig sind (…) Seit Jahren versuche ich, vorherzusehen (…) was die nächsten Schritte angesichts des Euro-Desasters sein werden. Und meine pessimistischsten Auffassungen wurden noch übertroffen, wenn man sieht, was die Troika macht. Sie, Herr Rehn, und die Troika benehmen sich wie ganz gewöhnliche Kriminelle. Sie stehlen das Geld von den Bankkonten der Menschen. Nur, um einfach nicht zugeben zu müssen, dass der Euro völlig gescheitert ist. Man versucht, den kleinen Investoren Geld zu stehlen. Sie läuten die Totenglocke des Euro.“

Die Botschaft, die derzeit an Investoren ausgesendet werde sei ganz klar, so Farage weiter. „Zieht euer Geld aus der Eurozone ab, bevor wir bei euch das Geld wegnehmen.“ Die Entscheidung der Zwangsabgabe im Fall Zypern „ist eigentlich der Todesstoß für den Euro“, fügte er hinzu. Auch auf Deutschlands Rolle nahm Farage Bezug:

„Und dann kommt wieder ein neuer deutscher Vorschlag, der sagt, was wir tun sollten, ist eigentlich, Werte zu konfiszieren. Eigentum auch in der südlichen Eurozone (…) zu konfiszieren. Das ist der neue Kommunismus. Das ist Macht ohne Grenzen. Das ist einfach nur menschliches Elend.“

Doch Nigel Farage war nicht der einzige, der sich äußerst verärgert zum Bailout-Programm für Zypern äußerte. Der Österreicher Hans Swoboda kritisierte das Verhalten des EU-Rats und insbesondere Deutschlands als „fast schon Kolonialismus“. Swoboda rief die EU-Kommission sogar dazu auf, die Troika aufzulösen. Der niederländische EU-Abgeordnete Laurence Stassen verwies darauf, dass die einzige Lösung für Zypern ein Austritt aus dem Euro sei. Seiner Meinung nach sollten die Niederlande auch kein weiteres Bailout mehr unterstützen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...