Unternehmen

Planwirtschaft: Frankreich will Schließung von Firmen unter Strafe stellen

Das französische Parlament hat ein Gesetz erlassen, dass die Schließung von profitablen Fabriken verhindern soll. Pro entlassenem Mitarbeiter drohen nun dem Unternehmen Strafen in Höhe des 20-fachen des Mindestlohnes von 1430 Euro.
04.10.2013 01:48
Lesezeit: 1 min

Um der steigenden Arbeitslosigkeit den Kampf anzusagen, ergreift das französische Parlament nun ungewöhnliche Schritte. Am Dienstag stimmte das Parlament für ein Gesetz, dass das Fabrikschließen in Frankreich stoppen soll. Demnach drohen Unternehmen Strafe, wenn sie eine rentable Fabrik einfach dichtmachen. Allerdings könnte das neue Gesetz durchaus viele neue Investoren abschrecken.

So müssen Unternehmen mit mehr als 1.000 Angestellten drei Monate lang intensiv nach einem Käufer für die rentable Fabrik suchen, so Reuters. Schließt das Unternehmen die Fabrik aber, ohne intensiv nach einem Käufer gesucht zu haben, wird es teuer. Pro entlassenem Arbeitnehmer drohen dem Unternehmen dann Strafen in Höhe des 20-fachen des Mindestlohns. Dieser liegt bei 1.430 Euro.

Nach der Zustimmung im Parlament müssen nun noch der Senat und im Anschluss die von Hollandes Partei kontrollierte Nationalversammlung dem so genannten Florange-Gesetz zustimmen. Das Gesetz ist benannt nach dem Stahlwerk Florange. Hollande und der französische Finanzminister Moscovici hatten vergeblich versucht, ArcelorMittal von einer Schließung des Werks abzuhalten (hier).

Hollande kann die Einlösung dieses Wahlversprechens gut gebrauchen. Seine Umfragewerte liegen noch immer im Keller. Die Arbeitslosigkeit in Frankreich liegt bei über zehn Prozent. Im zweiten Quartal schaffte es die französische Wirtschaft mit einem BIP-Wachstum von 0,5 Prozent wieder aus der Rezession. Das größte BIP-Wachstum seit 15 Monaten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Schuldenpaket und Grundgesetzänderung: Worum geht es Union und SPD? Eine Zusammenfassung
13.03.2025

Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur sollen die Grundlage für die schwarz-rote Koalition sein. Doch Union und SPD drohen bereits...

DWN
Politik
Politik Herkules-Aufgabe bewerkstelligen: 16 Arbeitsgruppen für schwarz-rote Koalitionsverhandlungen
13.03.2025

256 Politiker sollen jetzt das inhaltliche Programm einer künftigen schwarz-roten Regierung ausarbeiten – und das möglichst zügig. Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...

DWN
Technologie
Technologie Nun doch die Rettung? Chinesischer Konzern will Flugtaxi-Firma Volocopter kaufen
13.03.2025

Der Hype um Flugtaxis war groß. Dann wurde lange entwickelt und präsentiert. Doch es scheitert bisher an Zulassungen und immer wieder an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stilles Sterben der Betriebe: Handwerkermangel trotz Wirtschaftskrise - auch Chefs gesucht
13.03.2025

Überall fehlen Handwerker – und vielen Betrieben demnächst auch die Führung. Und das sind nicht die einzigen Sorgen, die die Branche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsunfähigkeit: Geldprämie anstatt Krankmeldung? Unternehmen verlost Anwesenheitsprämie
12.03.2025

Arbeitgeber beklagen Milliardenkosten durch Krankschreibungen: Um Fehlzeiten zu reduzieren, greifen manche Unternehmen zu Maßnahmen wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chemiebranche kämpft mit hohen Kosten – Hoffnung auf die Bundesregierung
12.03.2025

Hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur setzen der Chemieindustrie zu. Während die Pharmabranche wächst, bleibt die...