Politik

Philippinen kündigen Militärabkommen mit den USA

Die philippinische Regierung hat ein seit 1999 bestehendes Militärabkommen mit den USA gekündigt, welches der US-Armee Truppenstationierungen ermöglicht.
19.02.2020 11:55
Lesezeit: 1 min
Philippinen kündigen Militärabkommen mit den USA
Rodrigo Duterte mit Militärs der Philippinen. (Foto: dpa) Foto: Mark R. Cristino

Die philippinische Regierung hat ein Abkommen mit den USA aufgekündigt, das US-Truppenbesuche in dem südostasiatischen Land regelt. Präsident Rodrigo Duterte schränkt damit die umfassende militärische Zusammenarbeit mit den USA ein. Duterte hatte erstmals mit einer Aufkündigung des Vertrags gedroht, als die USA dem Senator Ronald Dela Rosa ein Touristenvisum verweigerten. Dela Rosa setzte in seiner Zeit als Polizeichef Dutertes Aktionen gegen den Rauschgifthandel um, dem mehr als 5000 mutmaßliche Dealer und Drogenkonsumenten zum Opfer gefallen sein sollen.

Die US-Botschaft in Manila sei über das Ende des Abkommens über Truppenbesuche von 1999 unterrichtet worden, teilte der philippinische Außenminister Teodoro Locsin Jr. auf Twitter mit. US-Präsident Donald Trump hat die Kündigung des Militärabkommens als unproblematisch dargestellt. Die USA würden dadurch viel Geld sparen, erklärte Trump. «Mir ist das wirklich egal», sagte Trump. Er habe ein sehr gutes Verhältnis mit dem philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, sagte er weiter.

Das Abkommen ist einseitig aufkündbar und läuft 180 Tage nach der Kündigung aus. Es ist die Voraussetzung für gemeinsame Truppenübungen auf den Philippinen und Beiträge des US-Militärs gegen Menschenhandel, Terrorismus, Drogen und Cyberattacken. Außenminister Locsin sagte, die Wirtschaftsbeziehung beider Länder könne sich durch das Vertragsende abkühlen. Die USA unterstützten die Sicherheit der Philippinen zwischen 2016 und 2019 mit 500 Millionen Dollar (460 Millionen Euro).

Die Philippinen waren früher eine Kolonie der USA; beide Länder sind seit langem Verbündete in der Region. Mittlerweile gibt es aber wachsende Ressentiments. So wirft Duterte den USA vor, sich in innere Angelegenheiten seines Landes einzumischen. In den Gebietsstreitigkeiten im Südchinesischen Meer hatten die USA und die Philippinen im November aber Geschlossenheit gegen China demonstriert. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Damit liegt die Volksrepublik seit Jahren im Streit mit Ländern wie den Philippinen, Vietnam, Malaysia, Brunei und Taiwan.

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