Politik

US-Experten warnen vor Inlands-Terrorismus vor der US-Wahl

Lesezeit: 1 min
22.10.2020 09:00
Einer Analyse der Pentagon-Denkfabrik RAND zufolge könnte es vor und während der US-Präsidentschaftswahlen zu Terroranschlägen kommen. Einige Experten würden sogar vor einem Bürgerkrieg warnen.
US-Experten warnen vor Inlands-Terrorismus vor der US-Wahl
24.07.2020, USA, Portland: Bundesbeamte nutzen chemische Reizstoffe und Geschosse um Demonstranten eines «Black Lives Matter»-Protests vor dem Mark O. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

„Das Land ist tief gespalten. Das politische System ist polarisiert. Bizarre Verschwörungstheorien sind in den politischen Mainstream-Diskurs eingetreten. Es scheint Messaging-Bemühungen zu geben, um die Wahlen im nächsten Monat zu delegitimieren. Der Präsident weigert sich zu sagen, dass er sich an die Ergebnisse halten wird. Ein Beamter sprach in den sozialen Medien über den Kauf von Munition und die Vorbereitung auf Gewalt. Einige Experten warnen vor Bürgerkrieg. Die Angst der Nation ist spürbar und verständlich“, so der leitende Berater des Präsidenten der US-Denkfabrik RAND-Corporation, Brian Michael Jenkins in einer Analyse. Die RAND-Corporation hängt eng zusammen mit dem Pentagon.

Er meint, dass die kommenden Präsidentschaftswahlen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gewalttätig ablaufen werden. Jenkins schließt auch nicht aus, dass es zu inländischen Terroranschlägen kommen könnte. „Seit Mai gab es landesweit anhaltende Proteste gegen Rassismus und Polizeiverhalten. Während die meisten friedlich waren, gab es einige gewalttätige Auseinandersetzungen, Angriffe auf Bundeseigentum und Plünderungen. Extremisten an beiden Enden des politischen Spektrums haben versucht, Gewalt zu provozieren. Erschöpfte, besorgte und wütende Polizisten haben gelegentlich überreagiert. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Turbulenzen am Wahltag plötzlich enden werden“, meint der Analyst.

Jenkins meint, dass Anschläge im Rahmen des sogenannten „führerlosen Widerstands“ durchgeführt werden könnten. „Der tödlichste inländische Terrorist Amerikas, Timothy McVeigh, der 1995 das Bundesgebäude in Oklahoma City in die Luft sprengte, wurde vor einem Bundesgericht wegen achtmaliger Ermordung von Bundesbeamten verurteilt, eine Anklage, die die Todesstrafe nach sich zog. McVeigh wurde auch vor einem staatlichen Gericht wegen 168 Todesfällen angeklagt Inzwischen haben jahrzehntelange Erfahrung amerikanischen Extremisten die Nützlichkeit von „führerlosem Widerstand“ beigebracht - eine Erfindung von Rechtsextremisten, die andere Gruppen übernommen haben. Der führerlose Widerstand ermutigt Einzelpersonen oder autonome kleine Zellen, unabhängig von zentralen Befehlen oder Unterstützungen Gewalttaten zu begehen. Die Strategie wurde verabschiedet, um die Führung und das extremistische Unternehmen vor Infiltration und Strafverfolgung zu schützen“, meint er.

Allerdings seien Anschläge mit Schusswaffen wahrscheinlicher als Bombenanschläge. Morddrohungen könnten sich insbesondere gegen Politiker richten. Während Linksextremisten eher dazu neigen, Symbole des „Kapitalismus“ und der „Ausbeutung“ zu attackieren, würden Rechtsextremisten eher auf „dunkelhäutige Migranten, Juden und Muslime“, aber auch gegen die Bundesregierung abzielen, da sie meinen, die US-Regierung werde von „Feinden“ kontrolliert. Dieses Narrativ habe beispielsweise den Oklahoma-Anschlag ausgelöst.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...