Rund 600 Polizisten begleiten an diesem Sonntag eine Versammlung in Berlin gegen die Corona-Politik sowie Gegendemonstrationen. Das teilte die Polizei am Mittag via Twitter mit. Zu einer als „Schweigemarsch“ bezeichneten Demonstration, die in Prenzlauer Berg starten sollte, sind rund 5000 Teilnehmer angemeldet. Zu deren Forderungen zählen mehr Selbstbestimmung im Kampf gegen die Pandemie, weniger Einschränkungen durch Regierungsverordnungen und ein Verzicht auf Impfungen. Die dpa meldet: „Die Route sollte am Alexanderplatz enden. An der Strecke standen immer wieder lärmende Menschen mit Kochtöpfen, die den Aufzug stören wollten. Gelegentlich ertönten ,Nazis raus‘ -Rufe. Auf Balkonen waren Transparente zu sehen unter anderem mit der Aufschrift: ,klar denken statt quer denken. Kein Platz für Corona-Leugner und Nazis.‘ Vermutlich aus Gruppen von Gegendemonstranten kam es kurzzeitig zu einer Sitzblockade und vereinzelt zu kleineren Rangeleien mit der Polizei. An der Schönhauser Allee versammelten sich nach ersten Schätzungen um die 200 bis 300 Menschen, die - überwiegend schwarz gekleidet - gegen den ,Schweigemarsch‘ demonstrierten.“
Eine Veranstalterin des „Schweigemarsches“ hatte einen Tag zuvor gesagt: „Es ist ein Schweigemarsch, also seid bitte leise. Wir stehen für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit. Hier haben Faschismus und Extremismus, auch schweigend, keinen Platz.“
Am Samstag war zudem Leipzig Schauplatz für Proteste von Gegnern der Corona-Politik und Gegendemos geworden. In Berlin hatten am vergangenen Mittwoch mehrere Tausend Menschen am Brandenburger Tor gegen die Corona-Politik protestiert. Wasserwerfer waren im Einsatz. Es gab nach Polizeiangaben 365 vorläufige Festnahmen, 77 Polizisten wurden verletzt.