Ein hochrangiger Europaabgeordneter der regierenden ungarischen Fidesz-Partei gab am Dienstag zu, an einer „Lockdown-Party“ teilgenommen zu haben, die von den lokalen Medien als „Orgie“ bezeichnet und von der Brüsseler Polizei aufgelöst wurde. Die „FAZ“ titelt: „Die Orgie endet an der Regenrinne“.
József S. sagte in einer Erklärung, dass er bei der „privaten Party anwesend“ gewesen sei - bei der laut belgischer Presse die Polizei 25 nackte Männer vorgefunden habe, darunter einen Abgeordneten und eine Reihe von Diplomaten. Es wurden Alkohol und Drogen vorgefunden. Die „FAZ“ wörtlich: „Einer der Feiernden versuchte, vor den Polizisten zu flüchten, indem er sich an der Dachrinne entlang hangelte. Als ein Passant die Beamten darauf hinwies, stellten sie den Mann. Seine Hände bluteten, in seinem Rucksack war die Partydroge Ecstasy. Er sagte, er sei Europaabgeordneter, konnte sich aber nicht ausweisen. Die Polizisten brachten ihn nach Hause, wo er einen Diplomatenpass vorlegte. Im Bericht der Staatsanwaltschaft wurde er als „S. J.“ und mit dem Geburtsjahr 1961 identifiziert.“
Die Zeitung „Queer“ titelt: „Homofeindlicher EU-Abgeordneter bei illegaler schwuler Orgie erwischt.“
S. sagte, die Polizei habe ihm „eine offizielle mündliche Warnung“ erteilt und ihn nach Hause gebracht. Er sagte, er habe keine Drogen genommen und fügte hinzu, dass es ihm „leid“ tue und dass er „zutiefst“ bedauere, die COVID-Beschränkungen gebrochen zu haben: „Es war meinerseits unverantwortlich. Ich bin bereit, für die Geldstrafe einzutreten, die anfällt“, zitiert ihn Politico.
Der Ungar, ein langjähriges Mitglied der Partei von Premierminister Viktor Orbán, trat am Sonntag als Europaabgeordneter zurück, so die „SZ“. In seiner Erklärung vom Dienstag sagte er, sein „Fehltritt“ sei sein persönliches Problem und fügte hinzu: „Ich bitte alle, ihn nicht auf meine Heimat oder meine politische Gemeinschaft auszudehnen.“
S. hatte an der Ausarbeitung der Verfassung des Ungarns mitgewirkt. Er war Leiter der Fidesz-Delegation im Europäischen Parlament und Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten.
Die ungarische Regierung war hatte sich in der letzten Woche zusammen mit Polen entschieden gegen einen LGBTQI-Gleichstellungsplan für die EU-Außenpolitik ausgesprochen, der darauf abzielt, die Rechte von Frauen, Mädchen und LGBTQI weltweit zu stärken, indem „Geschlechtsnormen und Stereotypen in Frage gestellt werden, so Politico.