Technologie

Französisches Unternehmen beginnt mit der Produktion von künstlichen Herzen

Lesezeit: 1 min
24.12.2020 13:32
Der Aktienkurs des Medizintechnik-Herstellers ist steil nach oben geschossen.
Französisches Unternehmen beginnt mit der Produktion von künstlichen Herzen
Ein Teilelement des ersten künstlichen Herzens von "Carmat", das 2013 einem Patienten in Paris eingesetzt wurde. (Foto: dpa/Carmat).
Foto: Carmat Handout

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das französische Medizintechnik-Unternehmen „Carmat“ hat für sein orthopädisches Kunstherz die sogenannte „CE-Kennzeichnung“ der EU erhalten. Das bedeutet, Carmat kann ab jetzt mit der Vermarktung des Produkts beginnen. Die Aktie des Unternehmens mit Sitz östlich von Paris bei Versailles ist am heutigen Donnerstag zeitweilig um 50 Prozent gestiegen. Der Wert des Unternehmens liegt damit bei circa 400 Millionen Euro.

Laut CEO Stéphane Piat will Carmat im Januar den Produktionsprozess in vollen Gang bringen, den ersten Patienten könnte dann im zweiten Quartal des Jahres das Kunstherz eingesetzt werden. Profitieren sollen Menschen, die einen Herzinfarkt hatten und ohne neues Herz wahrscheinlich sterben würden, weil bei ihnen keine medizinische Behandlung anschlägt. Die Transplantation eines echten Herzens ist heute – 53 Jahre, nachdem sie zum ersten Mal auf der Welt, und 51 Jahre, nachdem sie zum ersten Mal in Deutschland durchgeführt wurde – keine besondere medizinische Herausforderung mehr. Allerdings werden pro Jahr nur circa 5.500 Transplantationen durchgeführt, weil nicht genug Spenderherzen zur Verfügung stehen.

Nach Schätzungen von Analysten können mit dem Kunstherzen in Zukunft rund 700 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erzielt werden.

Die Entwicklung des Kunstherzens begann vor 27 Jahren, als der französische Chirurg und Erfinder Alain Carpentier sich an den Unternehmer Jean-Luc Lagadere wandte, dem mehrere Technologie- und Raumfahrt-Firmen sowie Zeitungen und Rundfunk-Sender gehörten. Lagarde, der seine Tech-Firmen später an Airbus verkaufte, unterstützte Carpentiers Forschung finanziell und personell, indem er bei ihm angestellte Wissenschaftler und Ingenieure an der Kunstherz-Entwicklung arbeiten ließ. Das erste Kunstherz von Carmat wurde im Jahr 2013 einem Patienten in Paris eingesetzt. Damals durfte das Unternehmen sein Produkt allerdings noch nicht in Serie produzieren.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Kuba wird neuer Spionage-Stützpunkt Chinas
09.06.2023

Das Verhältnis zwischen China und den USA hat eine neue dramatische Wendung erfahren. China soll gerade dabei sein, auf Kuba eine...

DWN
Finanzen
Finanzen China erhöht Goldbestände den siebten Monat in Folge
09.06.2023

Chinas Zentralbank hat im Mai ihre Goldreserven weiter aufgestockt. Zugleich gingen die chinesischen Dollarbestände weiter zurück....

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptobranche wegen Klagen gegen Binance & Co. alarmiert
09.06.2023

Die Klagen der US-Börsenaufsicht SEC gegen die weltweit größten Kryptobörsen haben die Branche aufgeschreckt. Sie beklagt die...

DWN
Politik
Politik Trump wird laut Anwalt in Geheimdokumenten-Affäre angeklagt
09.06.2023

Gegen Ex-US-Präsident Trump wurde Anklage in der Affäre um geheime Dokumente erhoben. Das sagte sein Anwalt gegenüber verschiedenen...

DWN
Finanzen
Finanzen Forschung: Mehrheit der Finfluencer verbreitet nur „weißes Rauschen“
09.06.2023

Finanz-Influencer geben Anlagetipps an Millionen von Menschen. Doch laut Studien ist bloß eine Minderheit sachkundig.

DWN
Politik
Politik Ukraine: Schwere Gefechte im Süden und Osten des Landes
09.06.2023

Die ukrainische Gegenoffensive nimmt an Fahrt auf. Laut russischen Angaben wird in Gebieten im Süden und Osten der Ukraine erneut heftig...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Ostasien: „Shangri-La“ im Zeichen der Konfrontation
08.06.2023

Der Machtkampf der USA mit China prägt die Sicherheitskonferenz Shangri-La Dialogue in Singapur. Für Ostasien steht viel auf dem Spiel....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Axel Springer Verlag will KI-Firmen zukaufen
09.06.2023

Der Axel Springer Verlag wills in Geschäft mit Künstlicher Intelligenz einsteigen. Eine neue Abteilung soll ausloten, welche...