Unternehmen

Erschreckend hohe Kosten erdrücken Deutsche Metall- und Elektroindustrie

Dass die deutsche Metall- und Elektroindustrie im internationalen Vergleich relativ hohe Kosten hat, dürfte wohl kaum jemanden überraschen. Doch dass es so schlecht aussieht, damit hat wahrscheinlich niemand gerechnet.
01.03.2021 15:56
Aktualisiert: 01.03.2021 15:56
Lesezeit: 2 min

Die deutsche Metall- und Elektro-Industrie leidet unter einer im internationalen Vergleich hohen Kostenbelastung. Das ist ein Ergebnis eines Branchenberichtes, den die Beratung IW Consult erstellt hat. Und dabei schneiden die Deutschen im internationalen Vergleich besonders schwach ab. Denn das Land liegt ganz auf den hinteren Rängen - und zwar auf Platz 38 von 44.

Ein weiteres Ergebnis des Berichts: Überdurchschnittliches Exportwachstum führt zu mehr Wissensorientierung in der Produktion. "Eine höhere Wissensintensivierung bringt mehr Erfolg auf den Weltmärkten, folglich haben exportorientierte Branchen technologieorientiertere Produktionsweisen. Das zeigt sich auch am Wachstum: Deutschlands Metall- und Elektro-Industrie wächst im Vergleich mit seinen Konkurrenten ausschließlich im Hightech - und im Medium -Hightech-Segment schneller. Ansonsten verliert Deutschland Wettbewerbsanteile , insbesondere nach Asien ", erklärt Brossardt.

Die Metall- und Elektro-Industrie ist der bedeutendste Industriezweig in Deutschland - und das mit zunehmendem Gewicht. Im Jahr 2000 war rund jeder zweite Industriebeschäftigte in der M+E Industrie tätig, 2019 waren es bereits zwei von Drei. Die gleiche prozentuale Entwicklung zeigt sich beim Umsatz. "Innerhalb der Branchen gibt es aber erhebliche Unterschiede. So hat der Umsatz im Fahrzeugbau an der gesamten M+E Industrie von 36,1 Prozent im Jahr 2000 auf 41,5 Prozent in 2019 deutlich zugenommen. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil der Elektronikindustrie am Umsatz in der M+E Industrie von 22,1 Prozent auf 15,3 Prozent zurück", berichtet Brossardt.

Immerhin hat Branche im vierten Quartal wieder angefangen, sich wieder von der Krise zu erholen: So ist der Auftragseingang gegenüber dem dritten Quartal saisonbereinigt um 6,9 Prozent gestiegen. Das ist nach der positiven Entwicklung im dritten Quartal ein weiterer Schritt aus der Krise. Dabei sind die Auslandsaufträge mit 6,9 Prozent genauso stark gestiegen wie die Inlandsaufträge. Die Auftragseingänge nahmen gegenüber dem Vorquartal im Fahrzeugbau um 2,0 Prozent, in der Elektroindustrie um 10,3 Prozent, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen um 7,7 Prozent und im Maschinenbau um 12,0 Prozent zu.

Doch das war noch nicht alles: Die Produktion lag im Schlussquartal 2020 saisonbereinigt um 8,9 Prozent über dem Niveau des dritten Quartals. Dabei spiegelt das Niveau des dritten Quartals die Erholung seit dem Tiefpunkt der Produktion im April wider. Unter den großen M+E-Branchen erholte sich vor allem der Fahrzeugbau – und darunter die Automobilindustrie ­– am stärksten und lag im 4. Quartal 13,1 Prozent über dem Niveau des dritten Quartals; bei den Herstellern von Metallerzeugnissen waren es plus 8,8 Prozent, in der Elektroindustrie plus 7,7 Prozent und im Maschinenbau plus 3,5 Prozent. Die Kapazitätsauslastung stieg nach dem Tiefpunkt im April 2020 (67 Prozent) im Januar 2021 auf 81,9 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...