Deutschland

Stehen rigorose Schließungen bevor? Laschet bringt neue Variante ins Spiel: "Brücken-Lockdown"

Lesezeit: 1 min
05.04.2021 15:31
Bislang galt Armin Laschet eher als Gegner harter Lockdowns. Doch jetzt bereichert er die Diskussion um eine neue Variante.
Stehen rigorose Schließungen bevor? Laschet bringt neue Variante ins Spiel: "Brücken-Lockdown"
Demonstranten protestieren am 8. Dezember 2018 gegen das geplante neue Polizeigesetz in NRW. (Foto: dpa)
Foto: Marius Becker

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat sich für einen harten und kurzen Lockdown im April ausgesprochen. Mit einem solchen «Brücken-Lockdown» müsse die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien, sagte der CDU-Bundesvorsitzende am heutigen Montag nach einem gemeinsamen Besuch des Impfzentrums der Städteregion Aachen mit dem Präsidenten der "Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin" (Divi), Gernot Marx. Vor diesem Hintergrund sprach sich der mögliche CDU-Kanzlerkandidat dafür aus, die eigentlich für den nächsten Montag, 12. April, geplanten Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länder-Ministerpräsidenten vorzuziehen. Und zwar auf einen Tag noch in dieser Woche.

Die Lage erfordere es, «dass wir nochmal in vielen Bereichen nachlegen und uns Richtung Lockdown bewegen», sagte Laschet. Er sei sich bei seiner Einschätzung mit vielen Ministerpräsidenten, der Kanzlerin und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einig. Es seien nun mehr Tempo und klare Entscheidungen notwendig. Die Runde der Ministerpräsidenten mit Merkel müsse in dieser Woche in Präsenz tagen. «Wir dürfen nicht wieder eine Ministerpräsidentenkonferenz erleben wie beim letzten Mal. Mit stundenlangen Diskussionen, mit stundenlangen Auszeiten.»

Gebraucht würden weniger private Kontakte, sagte Laschet mit Blick auf seine Forderung nach einem «Brücken-Lockdown». Das könnten auch Ausgangsbeschränkungen in den Abend- und Nachtstunden bedeuten. Diese seien ein effektives Mittel, um Kontakte im privaten Raum zu reduzieren. Zudem müsse man sich auf das Notwendige bei Kitas- und Schulen fokussieren - bei gleichzeitiger Absicherung durch flächendeckende und eng getaktete Tests.

Mehr müsse zudem im Bereich Homeoffice getan werden: "Es sind immer noch viel zu viele Menschen in Bewegung zum Arbeitsplatz". In den zwei bis drei Wochen des Lockdowns müsse die Homeoffice-Offensive der Wirtschaft nochmals vorankommen. Dazu werde die Bundesregierung diese Woche nochmals mit den Wirtschaftsverbänden auch über Tests sprechen. Es müsse zudem bei der Schließung der Gastronomie bleiben, außerdem müsse es im gesamten Freizeitbereich nochmals eine Reduzierung geben.

Laschet hatte bislang eher als Gegner von harten Lockdowns gegolten. Besonders der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der auch als Kanzlerkandidat in Betracht kommt, hatte Laschet für seine Zurückhaltung bei einschränkenden Maßnahmen immer wieder kritisiert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...