Politik

Großer Knall kommt: China trifft Vorbereitungen für einen Krieg gegen die USA

China sieht sich nach Angaben seiner staatlichen Medienorgane gezwungen, sich auf einen Krieg gegen die USA vorzubereiten. Im Südchinesischen Meer oder in Taiwan könnte bald die Hölle losbrechen.
04.06.2021 21:29
Aktualisiert: 04.06.2021 21:29
Lesezeit: 3 min

„Die Chinesen wollen keinen Krieg, aber wir haben territoriale Streitigkeiten mit mehreren Nachbarländern, die von den USA angestiftet wurden, um gegen China vorzugehen. Einige dieser Länder glauben, dass die Unterstützung der USA ihnen eine strategische Chance bietet. Sie versuchen, China auf eine unverschämte Art und Weise zu behandeln. Sie glauben, dass China unter dem strategischen Druck der USA Angst hat, nicht bereit oder nicht in der Lage ist, mit ihnen militärische Konflikte zu führen (…) In Anbetracht der Taiwan-Frage ist das Risiko, dass das chinesische Festland in einen Krieg gezwungen wird“, so die Zeitung Global Times, die das mediale Organ der Kommunistischen Partei Chinas ist.

Die chinesische Gesellschaft müsse daher den Mut haben, sich auf einen Krieg einzulassen, der darauf abziele, die Kerninteressen zu schützen, und bereit sein, die Kosten zu tragen. Auf diese Weise könne Chinas umfassende Stärke effektiv in eine strategische Abschreckung gegen alle Arten von Provokateuren umgewandelt werden. China müsse ein Land sein, das sich auf einen Kampf einlässt.

Das Blatt wörtlich: „China ist eine aufstrebende Macht, die von den USA und dem Westen ideologisch abgelehnt wurde. Die Länder, die territoriale Streitigkeiten mit China haben, sympathisieren auch miteinander. Wenn China beschließt, mit einer benachbarten Streitmacht in den Krieg zu ziehen, wird die internationale Gemeinschaft tendenziell die schwächere Seite bevorzugen. Unabhängig davon, ob unsere Schritte gerechtfertigt sind oder nicht, sind die moralischen Risiken hoch. Außerdem werden die USA ihre öffentliche Meinungsmaschine vollständig gegen China wenden. Daher sollten wir die Komplexität eines Krieges nicht unterschätzen.

Bevor China mit seiner benachbarten Streitmacht Krieg führt, muss es Folgendes tun:

Zunächst müssen wir klarstellen, dass die andere Seite, und nicht China, den Status Quo verletzt.

Zweitens müssen wir klarstellen, dass die andere Seite der Provokateur in einer komplexen Situation ist.

Drittens müssen wir der internationalen Gemeinschaft klar machen, dass China auf diplomatischem oder politischem Wege hart daran gearbeitet hat, vor dem Krieg die Spannungen zu lösen.

Viertens wurde der erste Schuss von der anderen Seite abgefeuert, nicht von China. Die internationale Gemeinschaft sollte sich dessen voll bewusst sein.

Fünftens müssen wir nur in extremen Situationen, wenn wir den ersten Schuss abfeuern müssen, im Voraus ein Ultimatum stellen, damit ein gerechter Krieg aufrecht beginnen kann.“

Auf diese Weise werde China, unabhängig davon, ob es in einen Krieg verwickelt wird oder nicht, den Respekt der Welt gewinnen.

Brisante Einschätzungen zum Kriegsszenario zwischen den USA und China

Der taiwanesische Außenminister Joseph Wu hatte Ende Mai 2021 im Gespräch mit „PBS News Hour“ bestätigt, dass sich China auf einen Krieg vorbereitet. Allerdings habe Taiwan auch einen „Reaktionsplan“, behauptete er.

Newsweek“ berichtet: „Laut Analysten in Peking und Taipeh bereitet sich China auf eine amerikanische und japanische Beteiligung an einem Konflikt in der Taiwanstraße vor.“

Bloomberg“ zufolge wäre eine militärische Konfrontation zwischen China und dem Westen katastrophal. „Die wirtschaftlichen Folgen wären verheerend. Ein Zusammenstoß zwischen China und dem Westen würde mit ziemlicher Sicherheit Cyberangriffe provozieren, selbst wenn niemand Waffen abfeuert. Ein größerer Cyberangriff auf das US-Finanzsystem könnte nach Angaben der New Yorker Federal Reserve das 2,5-fache des täglichen Bruttoinlandsprodukts kosten. Ein Cyber-induzierter Stromausfall, der nur 15 US-Bundesstaaten betrifft, könnte einen Schaden von bis zu 1 Billion US-Dollar verursachen, ganz zu schweigen von vielen Todesfällen aufgrund von Störungen im Gesundheitswesen, im Verkehr und in der Industrie, legt eine Prognose der Cambridge University und Lloyds nahe.“

Der US-Sender „CNBC“ wörtlich: „Chinas massive Aufrüstung hat Zweifel an Amerikas Fähigkeit geweckt, Taiwan im Falle eines Krieges zu verteidigen, was ein sich veränderndes Machtgleichgewicht im Pazifik widerspiegelt, wo einst amerikanische Streitkräfte dominierten, sagen US-Beamte und Experten. In simulierten Kämpfen, in denen China versucht, in Taiwan einzudringen, seien die Ergebnisse ernüchternd und die USA verlieren oft, sagte David Ochmanek, ein ehemaliger hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums, der bei der Denkfabrik RAND Corporation tätig ist.“

Der republikanische Kongressabgeordnete Mike Gallagher sagte, er befürchte, die Kommunistische Partei Chinas (KPC, Anm.d.Red.) sehe einen Moment der „strategischen Gelegenheit“, ihre Dominanz in Taiwan zu behaupten, während die Welt von der Coronavirus-Pandemie abgelenkt sei. Er teilte der Zeitung „The Sydney Morning Herald“ mit, dass der Westen gespalten sei, was China in Taiwan und im Südchinesischen Meer in die Hände spiele.

Thomas L. Friedman von den „New York Times“ schreibt: „Wenn Sie diesen Sommer nach einer fesselnden Strandlektüre suchen, empfehle ich den Roman ,2034' von James Stavridis, einem pensionierten Admiral, und Elliot Ackerman, einem ehemaligen Marine- und Geheimdienstoffizier. Das Buch handelt davon, wie China und Amerika im Jahr 2034 in den Krieg ziehen, beginnend mit einer Seeschlacht in der Nähe von Taiwan und mit China, das in einer stillschweigenden Allianz mit dem Iran und Russland handelt.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...