Politik

„Erste Auffrischungen im Herbst“: Niemand weiß, wie lange der Impfschutz anhalten wird

Niemand weiß, wie lange der von Impfungen ausgehende Schutz anhält. Karl Lauterbachs Tipp: sechs Monate. Im Herbst stünden dann die ersten Auffrischungen an.
15.06.2021 16:12
Aktualisiert: 15.06.2021 16:12
Lesezeit: 1 min
„Erste Auffrischungen im Herbst“: Niemand weiß, wie lange der Impfschutz anhalten wird
«The Three Vaccines» (Die Drei Impfstoffe), ein Graffiti des italienischen Künstlers TVBoy, Salvatore Benintende, stellt in Anlehnung an «Die drei Grazien» vom italienischen Maler Raffael drei Corona-Impfstoffe als Frauen dar: «Moderna», «Pfizer» und «Astraeneca». (Foto: dpa) Foto: Matthias Oesterle

Wie die FAZ berichtet, ist völlig unbekannt, wie lange der mutmaßliche Schutz vor schweren Verläufen durch die Corona-Impfungen anhalten wird. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach schätzt, dass es nur etwa sechs Monate sind und das deswegen „die erste Auffrischung für einige bereits im Herbst fällig“ sein werde.

Thomas Mertens, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut, wird von der FAZ mit den Worten zitiert, dass man sich darauf einstellen müsse, dass „möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen.“

Die Zeitung weiter: „Das zweite Problem für Politiker und Wissenschaftler besteht darin, dass es derzeit noch keine Möglichkeit gibt, den individuellen Impfschutz sicher zu bestimmen. Weder ist also derzeit bekannt, wie lange die Wirkung der Spritzen anhält, noch lässt sich im Einzelfall feststellen, ob der Schutz überhaupt noch greift. Fachleute fürchten, dass diese doppelte Unsicherheit schon bald ein ernsthaftes Problem nach sich ziehen könnte.“

Corona wird zur normalen Grippe

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, fordert ein Ende des „pandemischen Denkens“ in Bezug auf das Coronavirus. Man werde in den kommenden Wochen und Monaten aus der pandemischen Phase herauskommen, künftig werde Covid eine Erkrankung des Klinikalltags werden und den Schrecken einer in Wellen verlaufenden Pandemie verlieren, sagte Karagiannidis bei einer digitalen Pressekonferenz des Verbands am Dienstag.

„Wir werden in den kommenden Tagen die magische Grenze von 1000 Patienten unterschreiten.“ Nun sei die Zeit gekommen, „in eine chronische Phase“ überzugehen, sagte Karagiannidis. Corona werde den Klinikalltag in den nächsten Jahren „wie die jährliche Grippewelle“ begleiten. Bis zum Herbst sei dann nicht nur mit Corona-Infektionen zu rechnen, sondern auch mit vielen anderen Krankheiten sowie verschobenen Operationen.

„Dann wird es einen Konkurrenzkampf um die Betten geben“, sagte Karagiannidis. In den vergangenen Monaten habe man sich auf die Versorgung von Corona-Patienten konzentriert, bei anderen Krankheiten sei dies „nicht in dem Maße“ geschehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....