Politik

Lieferketten: Wird die Explosion am Hafen von Dubai den Handel zwischen Europa und Asien stören?

Der Containerhafen von Jebel Ali, auf dem sich am 7. Juli 2021 eine Explosion ereignet hat, ist wichtig für den Containerhandel zwischen Asien und Europa. Er gilt zudem als einer der wichtigsten Knotenpunkte für den Seeweg der Neuen Seidenstraße.
07.07.2021 23:58
Aktualisiert: 07.07.2021 23:58
Lesezeit: 2 min
Lieferketten: Wird die Explosion am Hafen von Dubai den Handel zwischen Europa und Asien stören?
Der See- und Landweg der Neuen Seidenstraße Chinas. (Screenshot)

DP World, der viertgrößte Hafenbetreiber der Welt, bezeichnet den Jebel Ali Port als „Gateway-Hub“ und „wichtige Verbindung zum globalen Handelsnetzwerk“, das den Ost- und Westmarkt verbindet, so „Eminetra“.

Der Hafen von Jebel Ali spielt eine bedeutende Rolle bei der Bedienung des Golfs, Europas, des indischen Subkontinents und der afrikanischen Märkte. Gestärkt wird der Hafen durch den hohen Spezialisierungsgrad auf die Lagerung und den Umschlag von Gütern aller Art. Als drittgrößter Reexport-Hub der Welt nach Singapur und Hongkong laufen etwa 60 Prozent des chinesischen Handels über Dubais Jebel Ali Free Zone (Jafza), die weltweit größte Freihandelszone, und den Hafen Jebel Ali für den Reexport, berichtet die „Jamestown Foundation“.

Auch das Handelsvolumen zwischen Jafza und chinesischen Unternehmen nimmt rasant zu. Im Jahr 2002 lag es bei 934,3 Millionen US-Dollar und 2011 lag es bereits bei 10,1 Milliarden US-Dollar. Folglich zählt China heute zu den wichtigsten Handelspartnern von Jafza, mit konstantem Wachstum der Beziehungen und wird fortgesetzt, da die Diskussion über eine weitere Verbesserung der Handelsbeziehungen im Gange ist.

Die „Financial Times“ berichtet, dass der Hafen von Jebel Ali ein wichtiger Knotenpunkt der Neuen Seidenstraße Chinas darstellt.

Wo steht Dubai auf Chinas Neuer Seidenstraße?

Um die Antwort auf diese Frage zu finden, muss man sich die neuesten Entwicklungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ansehen. Im Oktober 2020 kündigten die VAE eine tiefergehende und umfassende Strategie zur Unterstützung der Neuen Seidenstraße an, wobei Dubai als wichtigster Finanzplatz dient. Als Wirtschaft haben sich die VAE diversifiziert, indem sie ihre Logistik-, Lieferketten-, Finanz- und Tourismussektoren neben der etablierten Schwerindustrie ausgebaut haben. Dubai beherbergt mehr als 6.000 chinesische Unternehmen, die in der Stadt investieren oder Geschäfte tätigen.

Viele der bekanntesten Finanzinstitute Chinas haben ihren Hauptsitz in Dubai. Bisher hielt sich das Interesse an der Neuen Seidenstraße in Dubai innerhalb der finanziellen und energetischen Grenzen. China hat erheblich in grüne Energie investiert, indem es einen Solarpark und ein sauberes Kohlekraftwerk errichtet hat.

Gleichzeitig ist der Hafen von Khalifa in den VAE von entscheidender Bedeutung für die Konnektivität der Neuen Seidenstraße, und 2016 erhielt Chinas Cosco Shipping Ports eine 35-jährige Konzession für den Betrieb und die Erweiterung seines Containerterminals, berichtet „New Silkroad Network“ wörtlich.

China hat auch einen bedeutenden Beitrag zur Khalifa Industrial Zone geleistet. Derzeit sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten Entwicklungen im Wert von 77,86 Milliarden US-Dollar im Gange. Da die VAE und insbesondere Dubai über ein robustes Logistiksystem verfügen, werden Investitionen in diesem Bereich noch nicht diskutiert. Die VAE sind jedoch für die maritime Seidenstraße von entscheidender Bedeutung, und ihre wachsenden Fähigkeiten bieten der Neuen Seidenstraße die Möglichkeit, den Bereich Logistik und Lieferkette des Landes zu erkunden.

Mehr zum Thema:

Explosion im Hafen von Beirut ist ein Schlag gegen Chinas Seidenstraße

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Jetzt in Gold investieren – warum Edelmetalle unbedingt ins Portfolio gehören
29.04.2025

Goldpreis aktuell? Weiterhin auf Rekordkurs! Während der US-Dollar und die Weltwirtschaft unter Druck geraten, ist das gelbe Edelmetall...

DWN
Politik
Politik Ehemaliger NATO-Generalsekretär Rasmussen warnt: Der Westen steht vor dem Kollaps – Europa muss sich von den USA emanzipieren
29.04.2025

Der frühere NATO-Generalsekretär und dänische Premierminister Anders Fogh Rasmussen warnt vor dem endgültigen Bruch der...

DWN
Technologie
Technologie AI Continent Action Plan: Wie Europa die USA und China vom KI-Thron stoßen will
28.04.2025

Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, um Europa zur führenden Kraft im Bereich der Künstlichen Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Auto-Förderung: Wie geht es weiter und was plant die neue Bundesregierung?
28.04.2025

Das Ziel bleibt eindeutig – der genaue Weg aber offen. "Wir werden die E-Mobilität mit Kaufanreizen fördern", steht im...

DWN
Politik
Politik Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister: Steuerzahlerbund kritisiert Selbstbedienung
28.04.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boeing unter Druck: Zölle verschärfen die Krise beim größten US-Exporteur
28.04.2025

Boeing, der größte US-Exporteur, steckt seit Jahren in einer Krise. Neue Zölle und Handelskonflikte verschärfen sie weiter. Die...

DWN
Panorama
Panorama Stromausfall Spanien und Portugal: Nichts geht mehr - schwierige Suche nach der Ursache
28.04.2025

Ein umfassender Stromausfall Spanien hat am Montagmittag die Iberische Halbinsel erschüttert. Weite Teile Spaniens und Portugals auf dem...

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...