Unternehmen

Kleine Mittelständler leiden besonders unter Folgen der Corona-Krise

Umsatzeinbußen belasten viele mittelständische Firmen auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. Manche Unternehmen erweisen sich allerdings als widerstandsfähiger als andere.
26.08.2021 10:15
Lesezeit: 1 min
Kleine Mittelständler leiden besonders unter Folgen der Corona-Krise
Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, hält nach der Pressekonferenz zum Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise ein Plakat mit der Aufschrift "Überbrückungshilfen für den Mittelstand" in den Händen. (Foto: dpa) Foto: Lennart Stock

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie treffen die rund 3,8 Millionen Mittelständler in Deutschland unterschiedlich hart. Einer KfW-Studie zufolge kommen kleine Unternehmen schlechter durch die Krise als etwa mittelgroße Firmen. Auch Unternehmen, die im Ausland aktiv sind oder bereits vor der Krise eine schwache Bonität hatten, seien stärker betroffen, hieß es in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der staatlichen Förderbank.

Demnach verzeichneten im Mai dieses Jahres insgesamt 39 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro jährlich Erlöseinbußen. Zu Krisenbeginn im April 2020 waren es 66 Prozent. Über eine im Zuge der Pandemie gesunkene Eigenkapitalquote berichteten etwa ein Viertel (24 Prozent) der Firmen. Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Größe bei der Ermittlung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen. Eine Verschlechterung der Quote kann die Finanzierungsmöglichkeiten schmälern.

Den Angaben zufolge leiden kleine Unternehmen mit weniger als 5 Beschäftigte am häufigsten unter den Krisenfolgen. Demnach kämpfen 41 Prozent von ihnen nach wie vor mit Umsatzeinbußen, 24 Prozent berichteten von einer niedrigeren Eigenkapitalquote. „Sie haben aufgrund ihrer geringeren Unternehmensgröße grundsätzlich weniger Möglichkeiten, ausreichend große Reserven für die Überwindung von Krisen aufzubauen“, erläuterte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Auslandsaktive Mittelständler sind sowohl hinsichtlich der Umsatzeinbußen (46 Prozent versus 37 Prozent) als auch der Entwicklung der Eigenkapitalquote (29 Prozent versus 22 Prozent) bislang schlechter durch die Corona-Krise gekommen als im Inland tätige Unternehmen.

Eine größere Widerstandskraft wurde bei Unternehmen festgestellt, die vor Ausbruch der Pandemie Innovations- und Digitalisierungsprojekte durchgeführt hatten. Sie verzeichneten seltener als der Durchschnitt gesunkene Eigenkapitalquoten. „Dass digitale und innovative Mittelständler besser durch die Pandemie gekommen sind, gibt der Wirtschaftspolitik Rückenwind, nun die Weichen richtig zu stellen und verstärkt Zukunftsinvestitionen in Digitalisierung und Innovation sowie in Klimaschutz anzuregen“, sagte Köhler-Geib.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-Aktien: Wie Anleger jetzt potenzielle Dividendenrenditen erkennen
01.12.2025

Dividenden-Aktien gewinnen für Anleger in unsicheren Zeiten an Bedeutung, da sie regelmäßige Ausschüttungen mit potenziellem...