Politik

Scholz muss EU-Arbeitslosenversicherung klare Absage erteilen

Der Mittelstand kritisiert die Pläne von Olaf Scholz, wonach eine EU-Arbeitslosenversicherung geschaffen werden soll. „Es wäre deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht zumutbar, jetzt auch noch die Sozialstaatsaufgaben reformunwilliger EU-Mitglieder mit teilweise großzügigen Regelungen beim Renteneintrittsalter zu schultern“, so der Mittelstand.BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger.
15.09.2021 16:57
Aktualisiert: 15.09.2021 16:57
Lesezeit: 1 min
Scholz muss EU-Arbeitslosenversicherung klare Absage erteilen
Olaf Scholz (M), Kanzlerkandidat der SPD, lässt sich auf seiner Wahlkampf-Tour auf dem Marktplatz neben Christine Lambrecht (3.v.r.), Bundesjustizministerin, und Malu Dreyer (2.v.r.), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz feiern. (Foto: dpa) Foto: View

Zu SPD-Plänen für eine europäische Arbeitslosenversicherung erklärt Der Mittelstand.BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger:

„Eine europäische Arbeitslosenversicherung pervertiert den Solidaritätsgedanken und ist ein Schlag ins Gesicht der solide wirtschaftenden EU-Mitglieder. Das sollten alle wissen, die sich Hoffnung auf das Kanzleramt machen. Schon jetzt ist bei den Abgaben die Schmerzgrenze von 40 Prozent erreicht, die jeder Beschäftigte Monat für Monat an das deutsche Sozialsystem abführt.

Es wäre deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht zumutbar, jetzt auch noch die Sozialstaatsaufgaben reformunwilliger EU-Mitglieder mit teilweise großzügigen Regelungen beim Renteneintrittsalter zu schultern. Jede weitere Verwässerung nationaler Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten in der EU ist Wasser auf die Mühlen der EU-Gegner hierzulande.

Olaf Scholz muss noch vor der Bundestagswahl verbindlich klarstellen, dass er keinen Marsch in eine europäische Transfer- und Schuldenunion anstrebt. Dazu gehört zuallererst eine klare Absage an eine europäische Arbeitslosenversicherung auf Kosten der deutschen Beitragszahler.“

Olaf Scholz will einem Bericht zufolge seine alten Pläne zur Schaffung einer EU-Arbeitslosenversicherung umsetzen, falls er Bundeskanzler werden sollte. Die „Bild“ berichtet: „Der Grundgedanke des SPD-Kandidaten: Kann ein Land seine Arbeitslosen nicht bezahlen, soll es sich Geld aus einem Gemeinschaftstopf in Brüssel besorgen können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.