Der deutsche Leitindex hat bis 10 Uhr 0,3 Prozent auf 15.316 Punkte verloren – und damit seine Talfahrt vom Vortag fortgesetzt. Die EZB-Chefin Christine Lagarde hat am Donnerstag signalisiert, dass es schon im laufenden Jahr eine Zinsanhebung geben könnte. Sie hat ihre frühere Aussage nicht wiederholt, dass eine Zinserhöhung im laufenden Jahr unwahrscheinlich sei. Die US-Notenbank will bereits im März das Niveau wieder anheben. Zusätzlich haben die Kolleginnen und Kollegen aus London bereits zwei Erhöhungen vorgenommen. Alle Währungshüter sind wegen der anhaltend hohen Inflation sehr besorgt.
Diese Nachrichten überdeckten positive Informationen, die heute Morgen aus Deutschland die Runde gemacht haben: So hat sich die Stimmung im Baugewerbe laut PMI-Index im Januar auf 54,4 Punkte verbessert. Bei der letzten Messung lag das Niveau noch bei 48,2 Punkten.
Nachmittags warten die Anleger wieder auf bedeutsame Zahlen aus den USA, die für positive Impulse sorgen könnten: Es geht um Statistiken vom Arbeitsmarkt – beispielsweise um die Arbeitslosenrate für den Januar. Sie liegt Schätzungen zufolge bei 3,9 Prozent. Sollten die Experten Recht behalten, hätte es keine Veränderungen gegenüber dem Vormonat gegeben. Darüber hinaus erfahren die Börsianer, wie sich die durchschnittlichen Stundenlöhne im ersten Monat des Jahres entwickelt haben. Die Volkswirte rechnen mit einem Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent. Im Dezember hat das Plus bei 4,7 Prozent gelegen.
Bereits gestern hat der Dax massiv verloren: Der deutsche Leitindex hat ein Minus von 1,6 Prozent auf 15.368 Punkte verzeichnet. Diejenige Aktie, die am meisten verlor, war HelloFresh (minus 9,5 Prozent auf 53,38 Euro). Auf dem zweiten Rang lag Delivery Hero (minus 5,6 Prozent auf 65,24 Euro). Dahinter platzierte sich Infineon (minus 4,9 Prozent auf 34,80 Euro).
Darüber hinaus gab es Gewinner: Die Deutsche Bank war die Aktie, die am meisten zulegte. Das Papier verzeichnete ein Plus von 4,9 Prozent auf 13,26 Euro, gefolgt von der Deutschen Telekom (plus 2,6 Prozent auf 17,31 Euro) und HeidelbergCement (plus 1,3 Prozent auf 64,78 Euro).