Politik

Affront gegen den Westen: Salomonen kooperieren mit China

China und die Salomonen haben eine Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen vereinbart - trotz Widerstands der Nachbarn Australien und Neuseeland sowie der USA.
19.04.2022 16:17
Lesezeit: 1 min
Affront gegen den Westen: Salomonen kooperieren mit China
Chinas Außenminister Wang Yi berichtete am Dienstag über die Kooperation mit den Salomonen. (Foto: dpa) Foto: Zhou Mu

Die Inselgruppe der Salomonen im Südpazifik hat trotz Widerstands seiner Nachbarn Australien und Neuseeland eine umstrittene Zusammenarbeit mit China in Sicherheitsfragen besiegelt. Wie Außenamtssprecher Wang Wenbin am Dienstag in Peking mitteilte, unterzeichneten die beiden Außenminister Wang Yi und Jeremiah Manele «kürzlich» ein entsprechendes Rahmenabkommen. Dazu gehöre die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung, der Schutz von Eigentum, humanitäre Unterstützung und die Reaktion auf Naturkatastrophen.

Mit Blick auf die Nachbarn Australien und Neuseeland sowie die USA fügte der Sprecher hinzu, die Zusammenarbeit richte sich nicht gegen andere Staaten. Alle drei Länder hatten die Salomonen aufgefordert, das Abkommen nicht zu unterzeichnen. Auf der Inselgruppe, die aus Hunderten von kleinen und größeren Inseln besteht, leben insgesamt nur etwa 700.000 Menschen.

Die US-Regierung schickt diese Woche eine Delegation unter Führung des Indopazifik-Koordinators Kurt Campbell zu den Salomonen. Der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, warnte in Washington, dass die weit gefasste Art der Vereinbarung «die Tür offen lässt für eine Stationierung von militärischen Kräften der Volksrepublik». Auch äußerte er die Sorge, dass die Zusammenarbeit die Salomonen destabilisieren könnte.

Nachdem die Inselgruppe die diplomatische Anerkennung Taiwans aufgegeben und dafür Beziehungen mit Peking aufgenommen hatte, war es im November zu schweren Ausschreitungen gekommen, die sich auch gegen chinesische Geschäftsleute richteten. Australien entsandte Soldaten und Polizisten. Chinas Führung erlaubt ihren diplomatischen Partnern nicht, Beziehungen zu Taipeh zu unterhalten, weil sie das demokratische Taiwan als Teil der Volksrepublik ansieht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...

DWN
Technologie
Technologie Lockerung der Gentechnik-Regeln im Supermarkt: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
04.12.2025

Neue EU-Vorgaben aus Brüssel: Gibt es im Supermarkt bald keinen Hinweis mehr auf genveränderte Lebensmittel? Was sich für Obst, Gemüse...

DWN
Politik
Politik Durch Angriffe beschädigte Pipeline lässt den Ölpreis steigen
04.12.2025

Ein beschädigter Pipeline-Anleger im Schwarzen Meer lässt den Ölpreis scharf anziehen. Die Märkte reagieren nervös, denn geopolitische...

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schweizer Rohstoffhändler wankt: Gunvor-Chef steigt aus – die Lehren aus Gunvors Buy-out
04.12.2025

Gunvor galt lange als diskreter Globalplayer im Ölhandel – bis der Flirt mit dem russischer Öl- und Gaskonzern Lukoil sowie Vorwürfe...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...