Deutschland

Dank des 9-Euro-Tickets: Hälfte der Deutschen will Bus und Bahn nun meiden

Lesezeit: 1 min
08.06.2022 11:48  Aktualisiert: 08.06.2022 11:48
Mit dem 9-Euro-Ticket wollte die Bundesregierung eigentlich mehr Menschen dazu bewegen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Scheinbar bewirkt die Maßnahme aber genau das Gegenteil.
Dank des 9-Euro-Tickets: Hälfte der Deutschen will Bus und Bahn nun meiden
Viele Bürger befürchten, dass überfüllte öffentliche Verkehrsmittel dank des 9-Euro-Tickets künftig Alltag sein dürften. (Foto: dpa)

Aus Angst vor Chaos in Bussen und Bahnen will fast die Hälfte der Menschen in Deutschland wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel, in denen das 9-Euro-Ticket gilt, in den Sommermonaten meiden. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov stimmten 49 Prozent der Befragten voll und ganz oder eher zu, den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr aus Sorge vor vollen Zügen und Bahnchaos nach Möglichkeit nicht nutzen zu wollen.

21 Prozent der Menschen stimmten der Aussage überhaupt nicht zu, 18 Prozent eher nicht. Die restlichen 12 Prozent waren sich unsicher oder machten keine Angaben. Das 9-Euro-Ticket wird in den Monaten Juni, Juli und August angeboten und gilt deutschlandweit je einen Monat lang für Fahrten mit Bussen, Straßen- und Regionalbahnen in der 2. Klasse.

Eisenbahngewerkschaft und Bahn-Personal ziehen gemischte Bilanz

An Pfingsten waren kurz nach dem Start des Aktionsfahrscheins viele Züge so voll, dass Passagiere nicht mehr einsteigen oder zumindest ihr Fahrrad nicht mitnehmen konnten. Die Eisenbahngewerkschaft und die Personalvertretung der Deutschen Bahn ziehen infolge dessen eine gemischte Bilanz.

"Die 9-Euro-Aktion hat erwartungsgemäß einen großen Ansturm auf die Regionalzüge ausgelöst, der bundesweit zu deutlich mehr Fällen von Überlastung geführt hat", sagte der Vize-Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Montagabend laut einem Vorabbericht.

Bundesweit seien etwa 400 Züge überfüllt gewesen. Passagiere seien abgewiesen worden, Fahrräder konnten nicht mitgenommen werden. Damde lobte jedoch die Rücksichtnahme und Geduld der meisten Fahrgäste. Hilfestellungen vom Personal hätten vor allem Passagiere gebraucht, die lange nicht mehr Zug gefahren seien und sich daher nicht auskannten. Die zusätzlichen Belastungen hätten in ganz Deutschland zu Überstunden für das Bahn-Personal geführt.

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Schottlands neuer Regierungschef betont Ziel der Unabhängigkeit

Der zukünftige Regierungschef von Schottland, Humza Yousaf, macht sich für eine Unabhängigkeit von Großbritannien stark.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Investoren fliehen in Geldmarkt-Fonds

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise fürchten Anleger um ihre Einlagen und fliehen massiv in Geldmarkt-Fonds. Diese gelten als sicher und...

DWN
Politik
Politik Regierungskrise? Koalitionsausschuss ohne Ergebnisse vertagt

Innerhalb der Regierungskoalition herrschen Spannungen, die auch nach 20 Stunden Verhandlungen nicht gelöst wurden.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Saudi-Arabien intensivieren Energie-Kooperation

Der saudische Aramco-Konzern baut in China große Anlagen auf. Die Beziehung zu China sei strategischer Natur, so CEO Nasser.

DWN
Politik
Politik Russland stationiert Atomraketen in Weißrussland

Russland weitet seine nuklearen Kapazitäten auf das Territorium des Nachbarlands aus.

DWN
Politik
Politik Landesweite Massenproteste in Israel gegen Justizumbau

In Israel spitzen sich die Massendemonstrationen gegen die geplante Justizreform zu.

DWN
Politik
Politik Volksentscheid: Berliner lehnen schärfere Klima-Vorgaben ab

Berlin setzt sich vorerst keine ehrgeizigeren Klimaziele: Ein entsprechender Volksentscheid am Sonntag scheiterte.

DWN
Finanzen
Finanzen Wie die Schweiz die Rettung der Credit Suisse erpresste

Die Schweizer Behörden haben brutalen Druck auf Credit Suisse und UBS ausgeübt. Denn noch vor Marktöffnung sollte eine Lösung gefunden...